Corona lässt E-Commerce weiter wachsen

Digitaler Handel Corona lässt E-Commerce weiter wachsen

Publiziert am 18.08.2020 von Stephan Lamprecht, Journalist

Im vergangenen Jahr haben die Schweizer erneut kräftig im Internet eingekauft. Als direkte Folge der Pandemie prognostiziert eine aktuelle Studie für das Jahr 2020 ein dreimal so hohes Wachstum für den Digitalhandel.

2019 haben die Schweizer für rund 10 Milliarden Franken online eingekauft. Das entspricht einem um 8 Prozent höheren Volumen. Dieser Wachstumstrend wird sich aufgrund der Coronakrise in diesem Jahr noch deutlich verstärken. Das legen jedenfalls die aktuellen Zahlen aus der E-Commerce-Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW und Datatrans nahe.

Wachstumsrate von 22 bis 30 Prozent?

Für den «E-Commerce Report Schweiz» wurden 35 Online- und Multichannel-Anbieter der Schweiz befragt, die den Markt besonders prägen. Damit ist der Report nicht repräsentativ, aber ein guter Indikator für das aktuelle Geschehen.

Die Ergebnisse der Befragung lassen nur einen Schluss zu. Die Onlineshops zählen zu den Gewinnern des achtwöchigen Lockdowns des Landes. Auf Basis der im Juni verfügbaren Zahlen ist von einem Wachstum des digitalen Handels zwischen 22 und 30 Prozent auszugehen, also einer Verdreifachung.

Die im Rahmen der Studie befragten Unternehmen gehen auch für die kommenden Jahre von einem weiteren Wachstum aus. Stagnation oder gar Rückgang zieht kein Panelteilnehmer in Betracht. Zwei Drittel der Befragten sind der Ansicht, dass die E-Commerce-Umsätze in ihren Branchen bis zum Jahr 2025 um 50 Prozent oder mehr zunehmen werden.

Ausländische Plattformen wachsen langsamer

In den vergangenen fünf Jahren legten die ausländischen Anbieter kräftig vor und wuchsen doppelt so schnell wie die Shops aus der Schweiz. Der Report zeigt, dass sich dieses Bild erstmals gewandelt hat. Aktuell ist aber noch unklar, ob das Jahr 2019 in dieser Hinsicht eine echte Trendwende war.

Verschmelzung der Channels ist notwendig

Für den Erfolg in der Handelswelt des «New Normal» wird der Zugang zum Kunden der entscheidende Erfolgsfaktor. Das glauben 74 Prozent der Umfrageteilnehmer. Wer in der vernetzten Welt der Angebote bestehen will, muss dort sein, wo seine Produkte für den Kunden am nützlichsten erscheinen. Eine Trennung von analogen und digitalen Welten ist nicht länger sinnvoll, wie die Studienautoren betonen.

Zeit, das «E» zu streichen. E-Commerce wird zu Commerce. Oder anders ausgedrückt: Handel bleibt Handel, egal über welchen Kanal.

Stephan Lamprecht, Journalist

Stephan Lamprecht begleitet seit zwei Jahrzehnten als Journalist und Berater das E-Commerce-Geschehen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

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