Mann beim Online-Shopping

Handelszahlen So kauft die Schweiz online ein
Einmal mehr hat der HANDELSVERBAND.swiss in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Post und der GfK das Konsumverhalten der Schweizerinnen und Schweizer untersucht. Wir werfen einen Blick auf die aktuellen Zahlen. In die Studie zum Onlinehandelsmarkt der Schweiz 2023 sind die Daten von über 300 Unternehmen geflossen. Sofern die Firmen selbst keine Zahlen publiziert haben, wurden diese qualifiziert geschätzt.
Der Onlinehandel 2023
Im Jahr 2023 erreichte der Online-Einkauf von Waren und Gütern in der Schweiz einen Gesamtumsatz von 14,4 Milliarden Schweizer Franken. Dies stellt einen Anstieg von 400 Millionen Franken oder 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar und signalisiert eine vollständige Erholung von den Einbussen, die 2022 verzeichnet wurden. Unberücksichtigt blieben Dienstleistungen, Reisen, Software-Downloads, Glücksspiele und Handydienste.

Die vergangene Dekade hat den Onlinehandel in der Schweiz dramatisch transformiert, mit einer mehr als Verdoppelung des Handelsvolumens. Trotz des allgemeinen Wachstums erlebten bestimmte Sektoren Rückgänge, darunter die Fashion- und Schuhbranche mit einem Minus von 7 Prozent sowie die Heimelektronik mit einem Rückgang von 5 Prozent. Andererseits zeigten sich Sport- und Lebensmittelbranchen als klare Gewinner, mit jeweils 6 Prozent Wachstum gegenüber dem Vorjahr.

Das Bild bestätigt sich ebenfalls bei der Wahl des Verkaufskanals. Mehrheitlich setzt sich hier der Trend Richtung Onlinehandel fort. Eine Ausnahme ist hier der Heimelektronikmarkt, in dem wir einen leichten gegen Trend feststellen.

Ein Ausblick
Die Covid-19-Pandemie hat langfristige Veränderungen im Konsumverhalten und den Geschäftsmodellen im Onlinehandel hinterlassen. Auch wenn nicht alle pandemiebedingten Gewohnheiten beibehalten wurden, spürt die Branche weiterhin die Nachwirkungen bestimmter Covid-bedingter Anschaffungen, die sich nicht wiederholen. Für 2024 wird gemäss den Studienautoren ein bescheidenes Wachstum im einstelligen Prozentbereich prognostiziert.
Ein signifikanter Trend, der sich in der Post-Covid-Ära abzeichnet, ist der anhaltende Aufschwung von Online-Marktplätzen. Diese Plattformen bieten eine breite Palette von Produkten und Dienstleistungen und profitieren von der wachsenden Verbrauchernachfrage nach Vielfalt und Bequemlichkeit. Parallel dazu kann es zu weiteren Marktkonsolidierungen kommen, da Unternehmen nach Synergien suchen und sich an die veränderten Marktbedingungen anpassen.
Ein weiterer, sich abzeichnender Trend ist Social Commerce, insbesondere unter der Generation Z. Diese jüngere Zielgruppe, die mit digitalen Technologien aufgewachsen ist, schätzt die Integration von Einkaufsmöglichkeiten in soziale Netzwerke, was eine nahtlose Verbindung zwischen sozialer Interaktion und Online-Shopping ermöglicht.
Darüber hinaus gewinnt die Geschwindigkeit und Verfügbarkeit von Produkten zunehmend an Bedeutung. Die Verbraucher entwickeln eine wachsende Erwartungshaltung nach «Jetzt und Hier»-Lösungen, was Unternehmen dazu zwingt, ihre Lieferketten und Logistikprozesse zu optimieren, um die Nachfrage nach schneller Lieferung zu erfüllen.