Gedeckter Frühstückstisch mit Produkten von tasty spready
Innovation am Frühstückstisch Der Weg von tasty spready hin zu weniger Zucker
Ein exklusiver Blick hinter die Kulissen von tasty spready: Erfahren Sie, wie das innovative Startup den Markt für zuckerreduzierte Fruchtaufstriche umgestalten will. Von kreativen Rezepten über effiziente Verpackungen bis hin zu intelligenten Marketingstrategien – ein inspirierender Weg voller Herausforderungen und Erfolge. Anita Limacher, Co-Founderin, gibt spannende Einblicke in die Entstehungsgeschichte von tasty spready.
tasty spready bringt mit zuckerreduzierten Bio-Fruchtaufstrichen frischen Wind auf den Frühstückstisch. Die von persönlichen Gesundheitserlebnissen inspirierten Gründer Anita und Dany kreierten eine fruchtige und zuckerreduzierte Alternative zu überzuckerten Konfitüren. Ihr Ziel ist es, einen genussvollen, aber gesünderen Lebensstil zu etablieren, der den Zuckerkonsum reduziert, ohne den Geschmack zu beeinträchtigen.
Welches war deine Hauptmotivation, mit tasty spready zu starten?
Da spielten viele Gründe eine Rolle. Ganz am Schluss hatte es vielleicht mit einem Podcast über das Thema Scheitern zu tun. Da wurde mir bewusst, dass es ein grösseres Scheitern wäre, es nicht zu versuchen, als keinen Erfolg zu haben.
Den Wunsch trage ich aber schon lange in mir. Mir ist es wichtig, etwas erschaffen zu können, das gut ist für die Menschen. Das hat auch mit meiner eigenen Geschichte und meinen Herausforderungen mit dem persönlichen Zuckerhaushalt zu tun. Mir wurde immer mehr bewusst, wie schwierig es ist, sich zuckerbewusst zu ernähren. Bei vielen fängt das schon beim Frühstück an. Und genau da wollte ich ansetzen. Normale Konfitüren enthalten Unmengen an Zucker. Das ist schon per Definition so. Beinhaltet ein Fruchtaufstrich nicht mindestens 50 Prozent Zucker, darf man ihn nicht Konfitüre nennen.
Die Gründung eines Startups ist ja fast immer ein steiniger Weg. Welche Punkte waren für dich am schwierigsten oder haben dich am meisten frustriert?
Eine grosse Herausforderung war es, die Produkte so zu gestalten, dass eine einfache Logistik möglich wird. Für uns war von Anfang an klar, dass wir unsere Produkte bei kleineren Bestellmengen als Briefe versenden wollen. Unser Warenkorbwert ist da schlicht zu klein, um die Kosten für ein Paket auffangen zu können. Wir verkaufen unsere Produkte in Quetschbeuteln. Das heisst, wir mussten Verschlüsse finden, die klein genug sind, damit wir unsere Bestellungen als Briefe versenden können. Hier eine gute Lösung zu finden, hat uns stark gefordert. Ich würde sogar sagen, dass diese Lösung für uns geschäftskritisch ist. Ich hätte aber nicht damit gerechnet, dass die Suche nach einem geeigneten Deckel so aufwendig werden würde.
Und welches sind die Punkte, bei denen du mehr Schwierigkeiten erwartet hattest?
Es ist uns gelungen, von Anfang an super Rezepte zu kreieren, die weniger Zucker enthalten und dafür mit Gemüse ergänzt werden. Ja, richtig gelesen: tasty spready sind die ersten, die Gemüse in Konfitüren einsetzen, und das mit Geschmackserfolg! Wir haben dazu sehr viel Kundenfeedback eingeholt. Dieses war aber von Anfang an fast restlos positiv. Somit haben wir unsere Rezepte fast gar nicht mehr angepasst. Hier hätte ich mit viel mehr Aufwand gerechnet.
Warum Quetschbeutel?
Der Hauptgrund ist die Haltbarkeit. Der viele Zucker in Konfitüren hilft bei der Konservierung, so dass diese auch geöffnet relativ lange im Kühlschrank haltbar bleiben. Dies ist bei zuckerreduzierten Aufstrichen nicht der Fall. Die Quetschbeutel haben hier den Vorteil, dass kaum Luft an das Produkt kommt. So erreichen wir eine ähnlich lange Haltbarkeit wie bei Konfitüren im Glas . Die Quetschbeutel sind zudem sehr hygienisch. Der Inhalt kommt nie mit benutzten Messern oder Löffeln in Kontakt, auch das hilft, die Haltbarkeit zu verbessern. Unsere Quetschbeutel werden aber auch von verschiedenen Zielgruppen sehr geschätzt. So beispielsweise von Familien. Bereits kleine Kids können mit den Quetschbeuteln ihre Brote selbst streichen. Aber auch Senioren und Menschen, die alleine leben, schätzen unsere Produkte sehr, da die einzelnen Beutel nicht zu gross und praktisch sind.
Ein starkes Marketing ist für fast jedes Startup sehr entscheidend. Auch ihr seid sicher darauf angewiesen, bekannter zu werden und Kunden zu finden. Jedoch wird die Marketinglandschaft immer komplexer. Welche Erfahrungen habt ihr hier gemacht und wie seid ihr vorgegangen?
Tatsächlich haben wir uns sehr intensiv mit dem Thema Marketing auseinandergesetzt. Ich bin von Haus aus Lebensmittelingenieurin, daher durfte ich mir viel Marketing-Know-how aneignen. Das war ein starker Fokus während den letzten Monaten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es vor allem wichtig ist, unsere Fruchtaufstriche auszuprobieren. Gerade auch die direkten Empfehlungen unserer Kundinnen und Kunden oder von Micro-Influencern sind für uns sehr wichtig. Wir haben das Glück, uns beim Aufbau unseres Marketings etwas Zeit lassen und uns so auch stetig weiterentwickeln zu können.
Aktuell ist KI in aller Munde. Daher würde es mich natürlich interessieren, wie ihr mit dem Thema arbeitet.
Ich sage immer, Chat GPT ist fast mein wichtigster Mitarbeiter (Anita Limacher lacht). Ergänzt ist zu erwähnen, dass ich zusammen mit meinem Co-Founder Dany noch alles selbst mache und wir noch keine Mitarbeiter haben. Mich unterstützt KI sehr beim Aufbereiten der Texte. Natürlich braucht es auch immer noch den persönlichen und letzten Schliff. Aber dennoch sind die Tools eine Riesenhilfe.
Im Bereich der Bilder und Produktfotografie haben wir bis jetzt noch weniger gute Erfahrungen gemacht. Ich kann mir aber vorstellen, dass auch da die Resultate bald sehr gut werden.
Was würdest du anderen Startups empfehlen?
Allgemeingültige Rezepte sind schwierig. Eine Empfehlung, die ich aber sicher geben würde, ist, klein zu starten, sich die Möglichkeit zu geben, Erfahrungen zu sammeln, und genügend Durchhaltevermögen zu haben. Gerade der Druck, superschnell extrem weit zu kommen, kann viel Stress verursachen.
Welches sind eure wichtigsten Ziele für die nächsten Monate und Jahre?
Wir haben einiges vor. Im Jahr 2024 haben wir uns vorgenommen, stärker vor Ort zu sein, zum Beispiel mit Degustationen bei Bäckereien. Auch der Communityaufbau ist uns wichtig. Schliesslich geht es uns primär nicht nur darum, unsere Produkte zu verkaufen, sondern um die Sensibilisierung möglichst vieler Menschen, besonders was die Reduktion von Zucker angeht. Wir messen unseren Erfolg auch nicht in Umsatzzahlen, sondern über unseren Würfelzucker-Einspar-Kalkulator auf unserer Website, ganz getreu dem Motto: «Jeder eingesparte Würfelzucker zählt.»
Mittelfristig ist es sicher auch unser Ziel, im Detailhandel zu finden zu sein. Das ist aber ein schwieriges Feld. Erreicht man bei den grossen Retailern als neues Produkt nicht die nötige Verkaufsfrequenz, ist man ganz schnell wieder weg aus den Regalen. Wir wollen für diesen Schritt also sicher sein, auch genügend nachgefragt zu werden. Uns gehen auch weitere Themen durch den Kopf, wie der Ausbau unseres Produktsortiments oder die Internationalisierung. Aber wir gehen diese Aufgaben Schritt für Schritt an, um weniger parallel zu tun, dafür mit mehr Fokus auf dem, was wir tun.