So kauft die Schweiz online ein

Mann beim Online-Shopping

Mann beim Online-Shopping

Handelszahlen So kauft die Schweiz online ein

Publiziert am 08.03.2023 von Derya Kilic, Digital Commerce Consultant, Schweizerische Post

Einmal mehr hat der HANDELSVERBAND.swiss in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Post und der GfK das Konsumverhalten der Schweizerinnen und Schweizer untersucht. Wir werfen einen Blick auf die aktuellen Zahlen.

In die Studie zum Onlinehandelsmarkt der Schweiz 2022 sind die Daten von über 300 Unternehmen geflossen. Sofern die Firmen selbst keine Zahlen publiziert haben, wurden diese qualifiziert geschätzt. Unberücksichtigt blieben Dienstleistungen, Reisen, Software-Downloads, Glücksspiele und Handydienste.

Leichte Verluste gegenüber dem Vorjahr

Der Onlinehandel der Schweiz konnte den im Rahmen der Pandemie gewonnenen Schwung nicht halten. Diese Entwicklung war allerdings absehbar, da die Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie mit Ladenschliessungen im Jahr 2021 einen Sondereffekt für den Onlinehandel geboten hatten.

Insgesamt kauften die Konsumentinnen und Konsumenten aus der Schweiz im Jahr 2022 Waren im Wert von CHF 14 Mrd. online ein. Dies bedeutet einen leichten Rückgang von 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In der Summe sind CHF 2 Mrd. enthalten, die direkt bei Handelsunternehmen aus dem Ausland bestellt wurden.

Das darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Handel bei Schweizer Onlineshops in den vergangenen Jahren ein enormes Wachstum verzeichnete. Im Vergleich zu 2019 haben die Online-Umsätze um 44 Prozent zugelegt.

Nach einem «Einbruch» im ersten Halbjahr 2022, nahmen die Umsätze im zweiten Halbjahr bereits wieder zu. Der Onlinehandel wird also aller Voraussicht nach weiter wachsen, allerdings nicht mehr so rasant. Die Autorinnen und Autoren der Studie gehen somit von einem moderaten Wachstum im einstelligen Prozentbereich aus.

Was kauft die Schweiz online?

Was kaufen die Schweizerinnen und Schweizer besonders gern online ein? Hier haben sich keine Überraschungen ergeben. Auch im Jahr 2022 stachen zwei Sortimente besonders heraus.

  • Heimelektronik / Haushaltsgeräte: CHF 3,12 Mrd. Umsatz wurden in diesem Bereich erzielt. Die in diesem Segment aktiven Handelsunternehmen erzielen inzwischen 52 Prozent ihres Umsatzes online. Es wird also jeder zweite Franken online ausgegeben.
  • Fashion / Schuhe: Ist mit CHF 2,31 Mrd. die zweitstärkste Umsatzkategorie. Hier landen 28 Prozent der Umsätze bereits online.

Interessant in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass der Online-Anteil am Gesamtmarkt für Non-Food-Produkte erstmals rückläufig ist. Er beträgt 17,8 Prozent.

CHF 1,60 Mrd. haben die Schweizerinnen und Schweizer dagegen online für Food ausgegeben. Gemessen am Gesamtmarkt sind dies beachtliche 3,6 Prozent.

Direktimporte sind rückläufig

Ein Trend aus dem vergangenen Jahr hat sich verstetigt. Nachdem dort bereits eine Stagnation der Umsätze bei Auslandsbestellungen festgestellt werden konnte, sind die Umsätze bei Einkäufen in ausländischen Shops und Direktimporten im Jahr 2022 um 5 Prozent gesunken.

Obwohl gerade Anbieterunternehmen aus dem asiatischen Raum in der Schweiz stark auf sich aufmerksam machten, scheint das beträchtliche Wachstum der Jahre 2015 bis 2019 nun gebrochen. Der Onlinehandel der Schweiz konnte seitdem deutlich Marktanteile zurückerobern.

Stationärer Einkauf verliert an Bedeutung

Die Studie hat auch die Bedeutung der Kaufkanäle in den verschiedenen Sortimenten im Detail untersucht. Hier zeigt sich ein übereinstimmendes Bild. In den meisten Sortimenten ist der ausschliessliche stationäre Einkauf zwar noch der bevorzugte Kanal. Er verliert aber im zeitlichen Verlauf kontinuierlich an Bedeutung. Die Kundinnen und Kunden der Schweiz agieren also zunehmend «hybrid» und nutzen online und stationäre Angebote.

Weitere Zahlen der Erhebung finden Sie online unter Facts zur Schweiz – HANDELSVERBAND.swiss.

Derya Kilic

Derya Kilic ist Digital Commerce Consultant bei der Schweizerischen Post. Sie unterstützt Händler bei der Weiterentwicklung ihres digitalen Reifegrads, indem sie strategische Digitalisierungsvorhaben begleitet und Lösungen erarbeitet.

((commentsAmount)) Kommentare

Bei der Anfrage ist ein Fehler aufgetreten.
  • (( comment.firstname )) (( comment.lastname )) (( comment.published )) (( comment.content ))

Kontaktieren Sie uns

Sie haben Fragen an unsere Experten oder benötigen Beratung? Wir sind für Sie da!

Zum Kontakt