Nachgefragt bei Jugglux: Weihnachtszeit beim Spielwarenhändler

Frau am Smartphone beim Weihnachts-Shopping

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Weihnachtsgeschäft Nachgefragt bei Jugglux: Weihnachtszeit beim Spielwarenhändler

Publiziert am 12.12.2023 von Dominique Druey, Gründer und Co-CEO der Jugglux GmbH und Philippe Mettler, Digital Commerce Consultant, Schweizerische Post

Die Jugglux GmbH verkauft seit fast 30 Jahren Spielwaren und Jonglierartikel. Aktuell ist auch für Jugglux die wichtigste Zeit des Jahres. Gerade Spielwarenhändler sind zur Weihnachtszeit stark gefordert. Gleichzeitig sind diese Wochen vor dem Jahresende sehr wichtig für den gesamten Geschäftsgang. Für uns Grund genug, bei Dominique Druey, Co-Geschäftsführer und Gründer von Jugglux nachzufragen, was ein Unternehmen 30 Jahre lang erfolgreich macht und wie hektisch die Weihnachtszeit für Spielwarenhändler wirklich ist.

Jugglux gibt es mittlerweile schon seit Anfang der 1990er Jahre. Gestartet sind Sie also, noch bevor E-Commerce an Relevanz gewann. Wie ist es dazu gekommen, dass Ihr Unternehmen mittlerweile on- und offline anzutreffen ist?

Begonnen haben wir mit Jugglux eher als Hobby. Ich hätte niemals erwartet, dass sich das ganze so toll entwickelt und mich so lange begleitet. Wir sind relativ früh mit ersten Schritten in den Onlinehandel gestartet. Das habe ich nicht zuletzt meinem Geschäftspartner Marco Kuhn zu verdanken, der eine grosse Affinität für alle Onlinethemen besitzt und das Potenzial früh erkannt hat. Allein hätte ich diesen Schritt sicher nicht so früh gemacht. Rückblickend ist diese Entwicklung sicher mitentscheidend dafür, dass wir konstant wachsen konnten. So konnten wir uns im E-Commerce konstant professionalisieren.

Wie wichtig sind die beiden Verkaufskanäle für Sie?

Das hat sich in den letzten Jahren recht gewandelt. Für uns ist die treue Kundschaft in unserem Ladengeschäft in Winterthur sehr wichtig. Mit Corona hat aber die Relevanz des Onlineshops deutlich zugenommen. Zeitweise brachte dieser 70 Prozent unseres Umsatzes. Wir sehen nun wieder eine Bewegung zurück zum stationären Geschäft. Aber der E-Shop behält wohl auch weiter den grösseren Umsatzanteil. Wir sehen die Grenzen auch nicht so scharf. Viele Kunden kaufen bei uns sowohl online wie auch im Geschäft oder holen die E-Shop-Bestellungen vor Ort ab.

Nicht selten kann die Digitalisierung des Geschäfts in Unternehmen auch zu Konflikten führen. Wie war dies bei Ihnen?

Konflikte hatten und haben wir deswegen nicht. Dafür verstehen wir uns zu gut bei Jugglux. Sicher haben wir hin und wieder Diskussionen, was der richtige Weg ist. Aber die Diskussionen helfen auch, gute und ausgewogene Entscheide zu treffen. Mein Herzblut liegt sicher im direkten Verkauf und im Gespräch mit unseren Kundinnen und Kunden. Bei meinem Geschäftspartner Marco liegt der Fokus dagegen beim E-Commerce. Wir lassen uns aber auch gegenseitig die nötigen Freiheiten.

Ich stelle mir vor, dass das Weihnachtgeschäft sehr wichtig ist, gerade für Spielwarenhändler. Stimmt diese Einschätzung?

Unser Ursprung sind Produkte rund ums Jonglieren. Dieses Sortiment ist auch heute noch wichtig für uns. Bei diesen Artikeln sind die saisonalen Schwankungen nicht so gross. Ganz anders sieht es tatsächlich bei den Spielwaren aus. Da ist die Weihnachtssaison schon sehr wichtig für uns.

Wie hat sich das Geschäft in den letzten Jahren verändert? Wird früher/später/anders eingekauft?

Wir führen dazu keine genaue Statistik. Aber wir haben natürlich mittlerweile ein Gefühl für die Entwicklungen im Markt und die Wünsche unserer Kundschaft. Allgemein hat sich das Weihnachtsgeschäft bei uns eher nach hinten verschoben. Die Kunden kaufen später ein. Für uns ist es zudem unberechenbarer. Die Peaks konzentrieren sich auf gewisse Tage. An anderen bleibt es dagegen ruhig. Das sehen wir sowohl online wie auch im Geschäft vor Ort.

Wie bereiten Sie sich als Unternehmen auf die Zeit vor? Zum Beispiel bei der Planung der Mitarbeitenden oder im Einkauf?

Zum einen benötigen wir im November und Dezember wirklich alle Mitarbeitenden. Das reicht aber teilweise nicht. Daher haben wir uns ein Netz von Freelancern aufgebaut, die sporadisch in der Weihnachtszeit für uns arbeiten. So können wir beispielsweise krankheitsbedingte Ausfälle meist kompensieren und Peaks abfedern. Aber das Weihnachtsgeschäft verlangt Flexibilität. Ohne unsere Freelancer wäre es echt schwierig, alles zu schaffen. Unser Ferienstopp startete bis vor ein paar Jahren auch früher. Wir haben aber durch die Verschiebung nach hinten festgestellt, dass das im Oktober noch nicht nötig ist.

Im Einkauf gehen wir weniger strategisch vor. Wir haben mittlerweile ein gutes Gespür für das kommende Weihnachtsgeschäft. Zudem haben wir viel Vertrauen und gute Beziehungen zu unseren Lieferanten. Auch das hilft uns, flexibel zu reagieren. Die Lieferketten haben sich nach Corona nun wieder deutlich verbessert. Das macht den Einkauf einfacher. Natürlich versuchen wir auch immer wieder, in unserem Sortiment spannende Schwerpunkte zu setzen.

Wie gehen Sie mit den Rabatt-Tagen rund um den Black Friday um, die das Weihnachtsgeschäft einläuten?

Für uns ist das nicht so zentral. Im Laden vor Ort haben wir dazu keine Rabatte. Online hingegen schon. Jedoch sind wir auch da zurückhaltend. Wir kaufen beispielsweise nicht speziell Ware ein, um diese dann rabattiert verkaufen zu können.

Die Weihnachtszeit ist demnach wohl für Sie beruflich die stressigste Zeit überhaupt. Freuen Sie sich noch auf die Feiertage, oder sind Sie einfach froh, wenn diese Tage vorbei sind?

Diese Zeit ist schon stressig. Zum einen gibt es immer eine gewisse Unsicherheit, ob das Geschäft so gut läuft, wie wir uns das erhoffen. Schliesslich sind diese Wochen im Jahr mitentscheidend für den Erfolg von Jugglux. Das lässt mich nicht kalt. Und die ganze Planung, die logistischen Herausforderungen usw. sind schon streng. Aber ich persönlich ziehe meine Motivation ganz stark aus den Gesprächen mit unseren Kundinnen und Kunden. Das macht mich jeden Tag happy. Darum freue ich mich auch besonders auf die Weihnachtszeit.

Interessant

www.jugglux.ch

Dominique Druey

Gründer und Co-CEO der Jugglux GmbH

Portrait Dominique Druey

Philippe Mettler

Philippe Mettler, Digital Commerce Consultant bei der Schweizerischen Post, verfügt über langjährige Erfahrung in der Beratung und in der Projektumsetzung, insbesondere in den Bereichen E-Commerce, Web und PIM. Er besitzt umfangreiche praktische Kenntnisse mit Kunden aus verschiedensten Branchen. Mit diesem Wissen hilft er unseren Kunden, sich im digitalen Reifegrad weiterzuentwickeln und erfolgreich im Digital Commerce zu agieren.

Portrait Philippe Mettler

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