Vom Personal Brand zum Social Me

Personal Branding Vom Personal Brand zum Social Me

Publiziert am 16.09.2020, Tijen Onaran

Alle Menschen haben einen Markenkern. Das Entscheidende ist, sich dieser Tatsache bewusst zu sein und die eigene Marke aktiv zu gestalten. Um sich einen besseren Begriff von sich selbst als Marke zu machen, hilft der Begriff vom Social Me.

Personal Branding wird häufig mit der Vermarktung von sich selbst als Person gleichgesetzt. Dieses Verständnis von Personal Branding führt meiner Meinung nach aber weg von dem, worum es eigentlich gehen sollte. Denn am Ende des Tages ist das Ziel nicht, sich selbst oder ein Produkt zu verkaufen. Menschen sind Marken in einer ganz anderen Art und Weise wie Unternehmen es sind. Produkte und Dienstleistungen kann man kaufen – Menschen kann man zuhören, sich mit ihnen vernetzen oder gemeinsam mit ihnen ein Thema verfolgen. Ohne Zweifel spielt der Aspekt der beruflichen Weiterentwicklung beim Personal Branding eine Rolle. Das bedeutet jedoch nicht, dass Personal Branding ein Instrument ausschliesslich für diesen Zweck wäre. Um diesen Unterschied zu verdeutlichen, möchte ich im Folgenden nicht von Personal Brands sprechen, sondern vom Social Me.

Das Social Me wird meinem Verständnis nach durch vier wesentliche Bestandteile bestimmt: Gesicht, Stimme, Sichtbarkeit und Position. Diese vier Elemente bilden gewissermassen ein Koordinatensystem, in dem sich das Social Me bewegt. Das Social Me kann demnach dabei helfen, einem bestimmten Thema ein Gesicht und eine Stimme zu verleihen wie dies beispielsweise Greta Thunberg mit dem Klimawandel tut. Das Wesentliche dabei ist, dass es darum geht, die eigene Geschichte zu erzählen und dabei die eigenen Themen zu setzen und zu vermitteln. So gelingt es, eine Verbindung herzustellen zwischen einer Person und ihrer Zielsetzung im Leben oder dem, wofür sie einstehen will. Der Fokus liegt also auf dem Storytelling und der inhaltlichen Positionierung

Das Social Me sollte dabei nicht einfach als ein digitales Abbild des analogen Selbst verstanden werden. Das würde zum einen viel zu kurz greifen und zum anderen geht es um mehr als eine blosse Selfie-Show. Eine Verkürzung wäre es, die Anstrengungen auf den digitalen Raum zu begrenzen. Ich bin davon überzeugt, dass es immer um beides gehen muss – die analoge Welt ebenso wie die digitale. Beide Bereiche bedingen einander und sollten nicht isoliert voneinander betrachtet werden. Eine volle Freundesliste bei Facebook oder LinkedIn ist noch kein funktionierendes Netzwerk.

Ein Social Me sollte zudem mehr sein als die Botschaft «Ich», die durch das Selfie symbolisiert wird. Natürlich handelt es sich hierbei um einen schmalen Grat. Denn ein Selfie ist weder gut noch schlecht. Ein Selfie mit Greta kann die eigene Botschaft wirkmächtig unterstützen, während gleichzeitig 1.000 Selfies noch keine Personal-Branding-Strategie machen. Es geht also um das Selfie mit Inhalt. Das Konzept des Social Me lebt von den Inhalten und der persönlichen Positionierung, die den Menschen hinter dem Social Me sichtbar machen. Was macht dich als Person aus? Welche Themen interessieren dich und wie positionierst du dich dazu? Nur wenn man selbst eine Position hat und diese sichtbar macht, funktioniert das Konzept vom Social Me.

 

Die Connecta kann leider nicht wie geplant durchgeführt werden. Tijen Onaran wäre eine von den 80 Referierenden gewesen. Mit Connecta TV, Dok und Talk wartet ein alternatives Programm auf Sie – Erfahren Sie mehr: www.post.ch/connecta.

Tijen Onaran

Tijen Onaran ist Gründerin von Global Digital Women, einem internationalen Unternehmen mit dem Ziel für mehr Sichtbarkeit, Empowerment sowie Beratung in Diversitätsfragen. Sie publiziert als Mitglied des Handelsblatt Expertenrates Artikel und interviewt wöchentlich Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Gesellschaft für den Podcast «How to Hack» von Business Punk.

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