Blockchain – die revolutionäre Technologie

Die Kryptowährung Bitcoin hat im vergangenen Jahr zu einer regelrechten Hysterie in den Medien geführt. Eher still hat sich der Handel dagegen mit den Anwendungsmöglichkeiten der dahinterstehenden Technologie der Blockchain beschäftigt. Und die kann ureigene Probleme bei Beschaffung und Vertrieb von Waren lösen.

Blockchain – jeder spricht davon, niemand weiss, wie es geht. Der bekannteste Anwendungsfall der Technologie ist die Kryptowährung Bitcoin. Und an diesem Beispiel lässt sich die Blockchain erklären.

Im Kern handelt es sich um eine Datenbank, vergleichbar mit einem Geschäftsbuch. Die Blockchain «liegt» nicht auf einem Server, sondern arbeitet verteilt. Die Transaktionen sind chronologisch und in Blöcken aufgebaut. Dabei baut jeder Block auf dem Vorgänger auf. Die Blöcke sind wie die Glieder einer Kette miteinander verbunden, daher auch der Name. Ist ein Block gefüllt, wird ein neuer angelegt, der eine Prüfsumme über den Vorgänger enthält.

Jede Transaktion baut somit auf dem Vorgänger auf und bestätigt diesen als korrekt. Nimmt ein Nutzer Manipulationen vor, stimmt die Prüfsumme nicht mehr, sie fällt auf. Das gilt ebenfalls für das Löschen von Daten. Die Kette wäre unterbrochen.

Dies sind zwei wesentliche Aspekte, die den Einsatz der Blockchain für Unternehmen interessant machen. Eine Dokumentation ist lückenlos und fälschungssicher. Und weil das Geschäftsbuch auf mehreren Systemen basiert, kann ein Teilnehmer die anderen nicht übervorteilen.

Herkunfts- und Echtheitsnachweise per Blockchain

Im (Online-) Handel spielen der Nachweis zur Herkunft einer Ware, die Überwachung der Lieferkette und die Echtheit eine Rolle. Und an dieser Stelle kann die Blockchain ansetzen.

Der LVMH-Konzern, zu dem u.a. die Luxusmarken Louis Vuitton und Christian Dior gehören, plant unter dem Codenamen Aura die Einführung einer eigenen Blockchain-Lösung, zu der auch andere Unternehmen eingeladen werden sollen. Luxuswaren sind begehrt, das macht sie für Fälscher attraktiv. Über die Blockchain könnten Kunden und Zwischenhändler die Herkunft eines Produkts lückenlos nachvollziehen. Die Echtheit ist nachgewiesen. Und anders als mit einem gedruckten Zertifikat, das ebenfalls gefälscht werden könnte.

Im Lebensmittelhandel haben andere Aspekte grosse Bedeutung. Herkunftsnachweise (z. B. beim Fleisch) oder die Dokumentation einer lückenlosen Kühlkette sind hier zwei Beispiele. Mit Blockchain und Bausteinen aus dem Internet der Dinge (Internet of Things) wird die Überwachung vereinfacht und transparent. In diese Themen investieren beispielsweise Walmart in den USA und der Handelsriese Alibaba aus China massiv.

Die Blockchain schiebt die Digitalisierung an

Die Einführung der Blockchain-Technologie wird die Digitalisierung in Unternehmen beschleunigen. Denn, um sie nutzen zu können, müssen Prozesse digitalisiert werden. Wo umständlich mit Listen gearbeitet wird, erhalten alle Beteiligten Zugriff auf digitale Daten. Statt die Lieferkette eines Produkts aus unterschiedlichen Quellen zusammenzustellen, stehen alle Informationen auf Knopfdruck zur Verfügung.

Post und Swisscom bauen schweizerische Infrastruktur

Die Berichte um die Kryptowährung Bitcoin führen oft zum falschen Eindruck, bei der Blockchain könne jeder Anwender mitmachen. Die Teilnehmer von im Geschäftsleben eingesetzten Blockchains werden sich auf die beteiligten Unternehmen beschränken.

Die Bedeutung der Blockchain im Handel wird zunehmen. Nicht jeder Händler oder Hersteller wird die Technologie selbst aufbauen wollen. Daher arbeiten die Post und Swisscom am Aufbau einer Infrastruktur für Blockchain-Anwendungen für die Schweiz. Zwei Partner, die auch für höchste Sicherheit und Vertrauen stehen.