Wenn dir das Leben Zitronen gibt, gründe eine Zitronenfabrik Nur keine Panik! Pannen navigieren als Unternehmer/-in
Mit 21 ging mein erstes Startup Konkurs. Meine erste Reaktion war, nach Gründen zu suchen. Die Bank hatte den Kredit zurückgenommen. Der Markt brach zusammen. Gültige Gründe: Zitronen. Trotzdem ignorierte ich die grösste Zitrone von allen.
Niemand spricht über Versagen, weil es mit Scham verbunden ist. Es hat auch mich beeinflusst. Ich gab das Unternehmertum auf und schlug den sicheren Weg ein – eine feste Anstellung.
Die nächsten zehn Jahre zeigten, dass dieser Weg nicht immer sicher ist. Ein Arbeitgeber ging Konkurs – zu optimistisch. Ein anderer entliess 25 000 Mitarbeitende, weil der Markt 1999 noch nicht bereit war. Das nächste wurde aufgekauft und hat seitdem mehrere Wandlungen durchgemacht.
Vielleicht wurden die ständigen Veränderungen zur Norm. Ich gab meine nächste sichere (langweilige) Managementposition auf, um beim Aufbau einer neuen Abteilung in einem Konzern zu helfen. Endlich hatte ich Glück und lernte viel in den sicheren Gefilden eines erfolgreichen Unternehmens und eines grossartigen Teams.
Mein Entscheid, einige Jahre später einem kleinen Startup beizutreten, war eine grosse Überraschung für alle. Die Gründer wollten ändern, wie Städte gebaut werden. Nach über 15 Jahren konnte der innere Drang, doch in ein Startup einzusteigen und meine Spuren zu hinterlassen, nicht länger abgelehnt werden.
Die anschliessende emotionale Achterbahnfahrt von Erfolgen und Misserfolgen zu beschreiben, würde ein Buch füllen und führte zu meiner grössten persönlichen Erkenntnis: Ich war es. Ich war die Zitrone in meinem ersten Unternehmen – ich hatte verpasst, dass mein Startup sauer geworden war.
Postmortale Untersuchungen zeigen, dass Gründerinnen und Gründern Mentoring und Beratung fehlten, was dazu beitrug, dass 92 Prozent der Startups scheiterten.*
Einige Hacks von meinem steinigen Weg zum Unternehmertum:
- Ein gutes Team versetzt Berge
- Eine stabile Finanzierung hat Priorität; es ist nicht edel, alles für ein Startup zu opfern
- Eine klare Kommunikation ist nicht optional
- Keine Panik; plane, verarbeite, befähige Menschen
- Scheitere schnell und häufig
- Finde Mentoren und höre ihnen zu
Ich glaube gerne, dass ich diese Hacks auf meine Projekte anwende. Als gesamtes Team sind wir entschlossen, eine dauerhafte Wirkung zu erzielen mit Shadow’s Edge, dem Mobile Game, das die Resilienz junger Menschen stärkt.
Marc Benioff sagte, das Beste, was Unternehmer tun könnten, sei, sich mit Menschen zu umgeben, die die Welt verändern wollten. Nicht jeder kann die Welt verändern, aber jeder kann etwas bewirken. Anstatt also darüber nachzudenken, was schief gehen könnte, ist es besser, daran zu denken, was schief gegangen ist – entweder aus eigener Erfahrung oder aus der Erfahrung anderer. Denn Unternehmerinnen und Unternehmer haben einen natürlichen Drang zum Schaffen. Sie wollen keine Limonade herstellen. Sie wollen einen Limonadenstand haben, ihn anbauen und die Sichtweise der Menschen auf Limonade ändern. Sie wollen ihre Spuren hinterlassen.
Verwandle Zitronen nicht nur in Limonade. Schaffe eine Limonadenfabrik!
*Quelle: www.getautopsy.comTarget not accessible
Die Connecta kann leider nicht wie geplant durchgeführt werden. Rosemary Lokhorst wäre eine der 80 Referierenden gewesen. Mit Connecta TV, Dok und Talk wartet ein alternatives Programm auf Sie – Erfahren Sie mehr unter www.post.ch/connecta.
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