Zwei Kinder spielen im Schnee mit Luftballons

Langlebige Kinderbekleidung namuk: Kinder-Outdoor-Kleider mit Innovation und Nachhaltigkeit
Seit fast zehn Jahren revolutioniert namuk die Outdoor-Bekleidung für Kinder mit Qualität, Innovation und Nachhaltigkeit. Gegründet aus einem persönlichen Bedürfnis, hat sich die Marke als Anbieter etabliert, der langlebige Produkte und eine klare Vision bietet – für Kinder, Eltern und die Umwelt. Grund genug, bei Franz Bittmann, Gründer von namuk, nachzufragen, was es brauchte, damit namuk erfolgreich werden konnte.
namuk feiert bald das zehnjährige Jubiläum. Was hat dich damals bewegt, die Marke zu gründen?
Ich bin schon lange in der Textilindustrie tätig und hatte zuvor die Marke Eleven im Bereich Snowboard-Bekleidung gegründet, die stark vom Snowboard-Hype geprägt war. Doch irgendwann wurde Snowboarding weniger wichtig und mein Fokus hat sich geändert – vor allem nach der Geburt meines Sohnes. Ich konnte keine Outdoor-Bekleidung finden, die seinen (oder unseren) Ansprüchen genügte, also begann ich, selbst Hosen und Jacken für ihn zu entwickeln. Daraus entwickelte sich ein Geschäft und 2016 wurde namuk gegründet. Ich merkte, dass diese Art von Produkten nicht nur mein eigenes Bedürfnis erfüllte, sondern dass auch eine grosse Nachfrage existierte.
In den letzten zehn Jahren hat sich der Handel stark verändert. Was hat sich für namuk besonders geändert?
Ja das ist richtig, die Textilbranche ist nicht mehr dieselbe wie vor zehn Jahren. Aber dank unserer klaren Positionierung sind wir weniger davon betroffen als grosse Mainstream-Anbieter. Wir wachsen in der Schweiz, DACH und den USA sehr schnell, bleiben aber unserer Nische treu und halten an den Werten fest, die uns wichtig sind:
- Design: Unsere Produkte sind speziell für Kinder gemacht – nicht einfach eine Verkleinerung von Erwachsenen-Modellen. Wir hören darauf, was Kinder wirklich wollen.
- Qualität: Kinder beanspruchen ihre Kleidung intensiv. Unsere Produkte sind dafür gemacht, lange zu halten – etwas, das bei Billigprodukten oft fehlt.
- Innovation: Wir entwickeln ständig neue Features, die echten Mehrwert bieten – für Kinder und Eltern gleichermassen.
Beispielsweise sind unsere Kollektionen nicht auf Schnelllebigkeit ausgelegt und bleiben zwei Jahre im Sortiment. Wir beteiligen uns zudem nicht an Rabattschlachten. Unsere Ski-Mode verkaufen wir im Januar immer noch zu den gleichen Preisen, wie zu Beginn der Saison. Es ist uns wichtig den Wert unserer Produkte nicht zu untergraben. Wir sind überzeugt, dass unsere Kundinnen und Kunden verstehen, dass unsere Produkte langfristig aufgrund ihrer Langlebigkeit nicht teurer sind als die der Konkurrenz. So lassen sich unsere Produkte zu guten Preisen weiterverkaufen, sollten sie mal nicht mehr passen. Auch auf die Reparaturfähigkeit legen wir Wert, wir bieten für alle Produkte einen Reparaturservice an und kaufen gebrauchte Kleider unserer Kundinnen und Kunden zurück.
Viele Händler berichten, dass der Marktdruck und die Marketingkosten stark zugenommen haben. Wie erlebst du das?
Ja, Marketing ist definitiv teurer geworden. Das bedeutet, dass wir flexibel bleiben sollten und genau analysieren müssen, wie wir unsere Ausgaben tätigen. Hier sind wir sehr froh, inhouse ein Top-Team zu haben, um Marketing effizient betreiben zu können. Als Nischenmarke sind wir aber sicher im Vorteil. Wir leben von positivem Feedback und Weiterempfehlungen – vor allem von Eltern. Diese Empfehlungen sind für uns unbezahlbar.
Würdest du namuk heute genauso noch einmal gründen?
Ja, das würde ich absolut. Und ich bin happy, wenn ich auf die Geschichte von namuk zurückblicke. Natürlich haben wir auch einige Fehler gemacht, auf die ich verzichten könnte. Eine besonders wichtige Erkenntnis war, nicht zu stark von einzelnen Partnern abhängig zu sein – besonders von solchen, die unsere Werte nicht teilen. Darum sind wir heute sehr selektiv, wenn wir Partnerschaften eingehen.
Ihr verkauft sowohl online als auch über den Fachhandel. Wie siehst du die Rolle der verschiedenen Verkaufskanäle?
Wir sind stark auf E-Commerce ausgerichtet, weil das gut zu unserer Zielgruppe passt und wir auch mit E-Commerce gross geworden sind. Gleichzeitig arbeiten wir sehr gerne mit ausgewählten, kompetenten Fachhändlern und Marktplätzen zusammen, die unseren Spirit teilen und wichtige Partner sind. Gute Beratung hilft uns, dass die Kundschaft versteht, warum unsere Produkte vielleicht ein wenig teurer sind.
Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema in der Modebranche. Was ist euch dabei besonders wichtig?
Wir wollen besonders die Lebensdauer unserer Produkte verlängern und fokussieren uns deswegen darauf, dass unsere Produkte so lange wie möglich getragen werden, um damit den Konsum zu reduzieren. In der Produktion fallen ca. 77 Prozent der CO2-Emissionen an, also ergibt es total Sinn, weniger zu produzieren und die Ware, die produziert wird, so lange wie möglich im Umlauf zu halten. Lösungen sind uns wirklich wichtiger als symbolische Massnahmen. Wir werden hin und wieder gefragt, ob es nicht besser wäre, rezyklierte PET-Flaschen zu nutzen oder natürliche Fasern. Dabei ist es den meisten Menschen nicht bewusst, dass beispielsweise PET-Flaschen als Flaschen lange im Kreislauf bleiben können. Eine Ski-Jacke ist aktuell aber noch eine Einbahn, da sie noch nicht rezykliert werden kann. Wir würden durchaus auch gerne mit natürlichen Fasern produzieren, aber es gibt schlicht aktuell noch keine solchen Materialien, die annähernd unsere Anforderungen erfüllen würden. Wir arbeiten täglich daran, nachhaltiger zu werden und sind stolz, als erste Firma weltweit biologisch abbaubaren Polyester-Fleece anbieten zu können.
Ihr habt ein eigenes Programm entwickelt, in dem ihr eure Produkte zurückkauft und dann auf einer eigenen Re-Use-Plattform wieder verkauft. Was war die Motivation dahinter?
Wir sahen schon seit einiger Zeit eine klare Nachfrage für eine solche Lösung. Über unser Re-Use-Programm können wir gebrauchte, aber hochwertige Produkte zu attraktiven Preisen anbieten. Das hilft den Kundinnen und Kunden, für ihre gebrauchten Artikel einen guten Preis zu bekommen und es hilft Menschen, die gerne ein namuk- Produkt hätten, dieses zu einem günstigeren Preis zu erwerben. Zudem ist die Plattform rentabel für uns. Gleichzeitig bleiben Kundinnen und Kunden länger mit namuk verbunden.