Herausforderungen und Trends im Onlinehandel 2024

Keyvisual Onlinehändlerstudie 2023

Keyvisual Onlinehändlerstudie 2023

Onlinehändlerbefragung 2024 Herausforderungen und Trends im Onlinehandel

Publiziert am 26.09.2024 von Philippe Mettler, Digital Commerce Consultant, Schweizerische Post

Der Onlinehandel 2024 steht vor grossen Herausforderungen: steigende Kosten, internationale Konkurrenz und technologische Entwicklungen wie KI verändern den Markt. Gleichzeitig gewinnen neue Vertriebskanäle wie Marktplätze und Social Commerce an Bedeutung. Nachhaltigkeit bleibt ein wichtiger Trend. Händler müssen flexibel und innovationsfreudig bleiben, um erfolgreich zu sein.

Die Onlinehändlerbefragung 2024 der ZHAW, die die Post eng begleiten durfte, gibt umfassende Einblicke in die aktuelle Lage im Onlinemarkt und zeigt die Herausforderungen sowie Trends auf, die den Markt prägen. 624 befragte Onlineshopbetreiber bieten eine breite Datenbasis, um die Entwicklungen im Detail zu analysieren.

Markt und Wettbewerb: herausfordernder Markt

Das Marktumfeld ist für viele Onlinehändler schwierig. Dies sehen wir beispielsweise in einer starken Konsolidierung auf dem Markt. Sowohl national als auch international haben diverse namhafte Händler die Tore geschlossen. Dies aus strategischen Überlegungen oder schlicht wegen Insolvenz. Neue E-Commerce-Startups und internationale Konkurrenz – insbesondere aus Asien durch Plattformen wie Temu und Shein – verschärfen die Situation weiter. Dies führt zu Überdistribution und steigendem Preis- sowie Kostendruck in vielen Branchen.

Dennoch erwartet die Mehrheit der Händler ein Wachstum für das aktuelle Jahr.

Grafik: Wachstum Online-Umsatz 2024 (Voraussichtlicher Rückgang bei 18% / Voraussichtliches Wachstum bei 58%)

Herausforderungen und Chancen

So ist es wenig verwunderlich, dass das schwierige Marktumfeld und stetig steigende Marketingkosten die Hauptsorgen vieler Händler sind. Knappe Budgets und die zunehmende Komplexität im Marketing fordern viele Händler heraus. Die steigenden Kosten für Werbung und Marketingstrategien sind schwer zu bewältigen, während die Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) weitere Unsicherheiten schaffen. Vielen Händlern fehlen das Know-how und konkrete Use Cases, um KI effizient in ihre Prozesse zu integrieren. Gleichzeitig riskieren Händler, die die Vorteile neuer Technologien weniger nutzen, an Boden zu verlieren. Weitergehende Anwendungen, wie beispielsweise Verkaufs-Chatbots, werden bisher nur von wenigen, fast ausschliesslich grossen Händlern angeboten.

Was ist der Nutzen von KI bei der Content-Erstellung?

Grafik: KI-Nutzen bei der Content-Erstellung

Die immer stärker werdenden Plattformen aus China wie Temu oder Shein sind für viele Händler zudem mittlerweile direkt spürbar.

Welche Auswirkungen haben die chinesischen Plattformen (v.a. TEMU, Shein, AliExpress) auf das Geschäft der Onlinehändler?

Grafik: Auswirkungen asiatischer Plattformen

Vertrieb und Distribution: Marktplätze und Dropshipping im Aufwind

Im Bereich der Vertriebskanäle dominiert weiterhin der eigene Onlineshop, doch Marktplätze gewinnen stark an Bedeutung. Bereits 62 Prozent der Händler nutzen Plattformen wie Digitec Galaxus, Amazon oder Zalando als zusätzliche Vertriebskanäle. Marktplätze sind der zweitwichtigste digitale Vertriebskanal hinter dem eigenen Webshop. Die Leadgenerierung über Social Media, insbesondere über TikTok-Shops sowie Native Apps grosser Händler, folgt als weiterer relevanter Kanal. Das Thema Social Commerce dürfte nochmals an Gewicht gewinnen, wenn die Plattformen den direkten Check-out auch in der Schweiz anbieten, was heute nicht der Fall ist.

Logistik und Nachhaltigkeit

Die Zustellung der E-Commerce Sendungen und die Nachhaltigkeit sind wichtige Aspekte im Onlinehandel. Fast drei Viertel der Unternehmen bieten eine Onlineverfolgung der Sendung an, während 56 Prozent den Empfang im Voraus ankündigen. Die Möglichkeit, die Sendung online zu steuern, bieten 29 Prozent, und die Zustellung in bestimmten Zeitfenstern ist mit 27 Prozent noch wenig verbreitet.

Grafik: Versandoptionen

Nachhaltigkeit spielt auch im E-Commerce eine immer grössere Rolle. Händler sollten nachhaltige Produkte in ihr Sortiment aufnehmen und eine Filterfunktion für diese Produkte in ihren Onlineshops integrieren. Zudem bieten viele Händler bereits CO2-Kompensation für den Versand an, was ein weiterer Schritt hin zu einem nachhaltigen Onlinehandel ist.

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Philippe Mettler

Digital Commerce Consultant, Post CH AG

Philippe Mettler verfügt über langjährige Erfahrung in der Beratung und in der Projektumsetzung, insbesondere in den Bereichen E-Commerce, Web und PIM. Er besitzt umfangreiche praktische Kenntnisse mit Kunden aus verschiedensten Branchen. Mit diesem Wissen hilft er unseren Kunden, sich im digitalen Reifegrad weiterzuentwickeln und erfolgreich im Digital Commerce zu agieren.

Portrait Philippe Mettler

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