Was diese Onlineshops gemeinsam haben

Holzwürfel mit Einkaufswagen-Symbol auf Tastatur

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Umsatzstärkste Onlineshops Was diese Onlineshops gemeinsam haben

Publiziert am 06.07.2023 von Derya Kilic, Digital Commerce Consultant, Schweizerische Post

Erst kürzlich hat das Beratungsunternehmen Carpathia die Liste der umsatzstärksten Schweizer Onlineshops 2023 veröffentlicht und dabei das Top-Ranking von 30 auf 50 ausgeweitet. Dabei sind einige Unterschiede, aber auch viele Gemeinsamkeiten festzustellen, sowohl bei den B2C Unternehmen als auch bei den B2B Unternehmen. Welche das sind, lesen Sie in diesem Beitrag.

Alle Jahre wieder werden die umsatzstärksten Onlineshops der Schweiz kommuniziert. In den Top 10 im B2C-Segment sind dabei einige Änderungen festzustellen, wiederum einiges ist auch gleichgeblieben. So konnte sich Zalando wie auch schon im Vorjahr den Platz als umsatzstärkster Onlineshop der Schweiz sichern. Mit unglaublichen 1,75 Milliarden Franken Umsatz liegt es deutlich vor Digitec und vor Galaxus, die einen Umsatz von 1,14 Milliarden Franken respektive 1,03 Milliarden Franken verbuchen.

Grosse Unternehmen dominieren die Top10

Wie erwartet dominieren auch dieses Jahr vor allem grosse Unternehmen die Liste der umsatzstärksten Onlineshops. Jahrelange Erfahrung im E-Commerce, entsprechende finanzielle und personelle Ressourcen, Zugang zum Kapitalmarkt und zu Investoren, Know-how-Verfügbarkeit sowie die Risikobereitschaft, als First-Mover den Markt zu übernehmen, sind Faktoren für den Erfolg, die diese Unternehmen mit sich bringen. Aber auch sie sind vor der aktuell schwierigen Marktlage, dem umkämpften Wettbewerb und der zurückhaltenden Konsumentenstimmung nicht geschützt, weshalb auch bei den Onlinegiganten der Umsatz im Q1 2023 leicht zurückging und im Q2 2023 stagnierte.

Rang Onlineshop Umsatz 2021 (Mio. CHF) Umsatz 2022 (Mio. CHF)
1 zalando.ch 1430 1750
2 digitec.ch 1187 1145
3 galaxus.ch 735 1035
4 amazon.de (inkl. Marktplatzanteil) 840 850
5 ricardo.ch 880 825
6 brack.ch 520 535
7 nespresso.com/ch 435 400
8 aliexpress.com 375 390
9 microspot.ch 358 349
10 migros.ch 330 328
11 coop.ch 266 288
12 ikea.com/ch 295 271
13 ebay.ch 220 180
14 hm.com/ch 160 171
15 apple.com/ch/de 144 160

Verschiebungen in den Top 10

Im Vergleich zum Vorjahr durfte sich insbesondere Galaxus freuen, da es Amazon vom dritten Platz verdrängen konnte und es so nun in die Top 3 geschafft hat. Mit Ricardo, der mitunter bekanntesten C2C-Plattform, hat die Top-10-Liste der umsatzstärksten Onlineshops den einzigen Neuzugang, trotz sinkendem Umsatz bei Ricardo im Vergleich zum Vorjahr.

Auffällig ist indes, dass sechs der Top-10-Unternehmen einen Rang verloren haben, mit Ausnahme von Galaxus, das von ehemals Rang 4 auf Rang 3 vorrückte.

Sortimentsabdeckung der Top10

Des Weiteren ist festzustellen, dass sechs der zehn umsatzstärksten Onlineshops ein universales Sortiment anbieten und entsprechend breit aufgestellt sind. Mit Zalando ist der einzige Onlineshop mit Fokus auf Fashion & Accessoirces vertreten, Digitec vertritt die Sparte (Consumer) Electronics, und Nespresso und Migros bieten Food & Beverage an. Im Übrigen hat der Anteil der Universal-Onlineshops im Vergleich zu 2021 nicht zugenommen, sondern ist stabil geblieben.

Lokale/ausländische Onlineshops

Zu erkennen ist auch, dass sieben der zehn umsatzstärksten Onlineshops Schweizer Unternehmen sind und nur wenige Unternehmen wie Amazon, Zalando und Aliexpress es in die Top 10 schaffen. Im Vergleich zu 2021 konnte diese Quote somit leicht ausgebaut werden. Ob in Zukunft noch mehr Onlineshops von Schweizer Unternehmen in den Top 10 zu finden sind, wird sich zeigen.

Onlinemarktplätze auch dieses Jahr dominant

Wie schon im Vorjahr dominieren auch im diesjährigen Ranking Onlinemarktplätze; die Top 5 der umsatzstärksten Onlineshops wird gar ausschliesslich durch Onlinemarktplätze belegt, und der Trend zieht sich weiter in die Top 10 und Top 50. Dabei bringen Marktplätze viele Vorteile für Konsumentinnen und Konsumenten. Nicht nur haben sie im Idealfall einen Warenkorb, in dem verschiedene Produkte aus unterschiedlichen Kategorien gekauft werden können, sondern auch die Verfügbarkeit spielt eine wichtige Rolle, auch wenn sie nicht das einzige Verkaufskriterium ist. So zeigt sich in einer letztjährigen Konsumentenbefragung (PDF, 201.8 KB)Datei nicht barrierefrei, dass 39 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten ihre Produktesuche beim Onlineshopping direkt auf Marktplätzen beginnen. Onlinemarktplätze sind somit weiter auf dem Vormarsch, dies zeigen auch E-Commerce-Trends in unseren Nachbarländern Deutschland und Österreich, wo der Markt seit geraumer Zeit von Marktplätzen dominiert wird.

Weitere Erkenntnisse

Spannend ist auch die Tatsache, dass einige neue ausländische Onlineshops es in die Top-50-Liste geschafft haben, unter anderem der französische Outdoor- und Sportanbieter Decathlon oder Shein, das Unternehmen für ultrabillige Fast-Fashion, sowie der Tierbedarfsriese Zooplus. Einige wenige Onlineshops wie Interdiscount, Fust oder Globus sind im Ranking etwas nach hinten gerutscht. Sie könnten den Ausgleich mit dem Aufbau eines eigenen Onlinemarktplatzes im Fashion- und Homebereich wettmachen.

So oder so: Der Wettbewerb bleibt intensiv, die Unternehmen dynamisch, um auch in Zukunft handlungsfähig zu bleiben.

Derya Kilic, Digital Commerce Consultant, Schweizerische Post

Als Consultant für Digital Commerce bei der Schweizerischen Post berät Derya Kilic Händler bei der konzeptionellen Entwicklung ihres digitalen Reifegrades.

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