Zwei Frauen und ein Mann diskutieren am Laptop
Neuer Fachausweis E-Commerce-Spezialistin / Spezialist mit eidg. Fachausweis (BP)
Der anhaltende Strukturwandel im Detailhandel verlangt nach neuen Angeboten in der höheren Berufsbildung, die den beruflichen Anforderungen rund um den digitalen Handel gerecht werden. Der Trägerverein TEPEC, der sich aus den Verbänden HANDELSVERBAND.swiss, BDS Bildung Detailhandel Schweiz und HANDEL Schweiz zusammensetzt, hat die Weiterbildung zum bzw. zur E-Commerce-Spezialistin / Spezialist mit eidg. Fachausweis lanciert. An der SCORE! wurde der neue Fachausweis vorgestellt.
Im Herbst 2022 hat die Fachschule für Detailhandel, kurz FfD, den ersten Vorbereitungskurs gestartet. Studierende von Digitec, VeloPlus, Ifolor, Bechtle, Swiss Elan Devices u. v. m. werden im Herbst 2024 die erste eidgenössische Berufsprüfung (BP) absolvieren und dann hoffentlich ihren Fachausweis entgegennehmen dürfen. Vor kurzem, im Frühjahr 2023, ist bereits die zweite Klasse an den Start gegangen.
Gemäss Vorstandsmitglied Patrick Kessler wurde die Weiterbildung bewusst generalistisch und breit gehalten: «Unser Ziel ist es, breit abgestütztes Expertenwissen aufzubauen und zentrale Ansprechpersonen für den E-Commerce in Unternehmen heranzubilden.» Weiter führt er aus: «Es geht unter anderem darum, ein Verständnis und das Wissen für die komplexen Verbindungen und Schnittstellen im E-Commerce zu erlangen.»
An diese Personen richtet sich der Fachausweis
Der eidgenössische Fachausweis E-Commerce-Spezialistin / Spezialist richtet sich insbesondere an berufstätige Personen im digitalen Handelsumfeld, die Lust und Neugier auf Neues haben, den zukünftigen Handel gestalten und im anspruchsvollen Umfeld des E-Commerce immer den Überblick behalten möchten. Die Fortbildung eignet sich insbesondere für Personen, die eine Berufslehre mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) in nahestehenden Bereichen absolviert haben (z. B. Detailhandel, KV, Mediamatik oder Informatik). Aber auch Interessierten mit branchenfremden Lehrabschlüssen steht der Fachausweis offen.
Für die Zulassung an die eidgenössische Berufsprüfung werden nebst dem EFZ mindestens zwei bzw. drei Jahre Berufserfahrung im E-Commerce sowie die erfolgreich abgeschlossenen Modulprüfungen und Praxisdokumentationen vorausgesetzt.
Das erwartet die Studierenden in der Weiterbildung
Die Studierenden absolvieren in 300 bis 400 Unterrichtsstunden sieben Module und legen pro Modul eine Prüfung ab. Während der Weiterbildung sind zudem Praxisdokumentationen in den unterschiedlichen Modulen zu erarbeiten. Daraus ist wiederum ein Entwicklungsbericht zu erstellen, der von der eidgenössischen Berufsprüfungskommission bewertet wird. Der mündliche Teil der BP setzt sich aus weiteren drei Prüfungsteilen zusammen. Dabei werden die Studierenden von den Prüfungsexpertinnen und -experten zu ihren Entwicklungsberichten befragt, mit grösseren Analyseaufgaben inkl. Präsentation gefordert und zuletzt mit vier Mini-Cases/Critical Incidents unter gewissem Zeitdruck auf ihre schnelle und konstruktive Handlungsfähigkeit hin geprüft.
Durchführende Schulorganisationen
Die Weiterbildung ist bei den folgenden Bildungsinstitutionen ausgeschrieben: eFachausweis, Feusi Bildungszentrum, FfD – Fachschule für Detailhandel und SIU – Schweizerisches Institut für Unternehmerschulung. Innerhalb der Rahmenbedingungen, die von der Trägerschaft vorgegeben werden, sind die Bildungsinstitutionen in der Ausgestaltung des Lehrgangs frei und selbstverantwortlich. Das Angebot unterscheidet sich je nach Schule und deckt unterschiedliche Bedürfnisse wie etwa Ausbildungsdauer, Lerntempo, Lernform (digital, hybrid oder vor Ort) und Klassengrössen ab. «Es lohnt sich, mit den verschiedenen Bildungsinstitutionen Kontakt aufzunehmen, um sich über das Angebot zu informieren und sich dann für die passende Schule zu entscheiden», so Patrick Kessler.
Gut zu wissen: Im Nachgang an die Berufsprüfung finanziert der Bund 50 Prozent bis maximal CHF 9500 aller vorbereitenden Weiterbildungskosten, wenn diese von den Studierenden selbst bezahlt wurden.
Weitere Informationen zu den Lerninhalten, Zulassungsbedingungen und Prüfungen sowie Blogbeiträge von aktuellen Studierenden finden Interessierte auf der Website des Trägerverbandes: www.e-com.swiss. Gerne steht Patrick Kessler für weitere Auskünfte zur Verfügung.