Mann mit Tablet beim Onlineshopping

Marktplätze Die wachsende Bedeutung der digitalen Marktplätze
Die Schweiz verfügt über einen florierenden E-Commerce Markt, der zunehmend von Marktplätzen mitgestaltet wird. Gegenwärtig wird die Schweizer Marktplatzlandschaft von lokalen Akteuren wie Ricardo, Manor und Digitec Galaxus sowie von internationalen Giganten wie Zalando, Amazon, AliExpress und eBay dominiert. Sechs der umsatzstärksten Onlineshops in der Schweiz agieren ganz oder teilweise als Marktplatz. Sie bieten eine breite Palette von Produkten an, von Mode über Elektronik und Bücher bis hin zu Haushaltsartikeln.
Entstehungsgeschichte
Die Marktplätze in der Schweiz haben seit ihren Anfängen in den frühen 2000er Jahren einen langen Weg zurückgelegt. Ricardo.ch, der erste Online-Marktplatz des Landes, wurde 1999 als Auktionsseite für Gebrauchtwaren gestartet und gewann schnell an Popularität.
Der Aufschwung des elektronischen Handels und die zunehmende Beliebtheit von Marktplätzen führten zum Auftauchen neuer Akteure, darunter Galaxus und Digitec. Galaxus wurde 2012 gegründet und ist heute der grösste Onlinehändler der Schweiz, der eine breite Palette von Produkten in verschiedenen Kategorien anbietet. Die Plattform Digitec konzentriert sich hauptsächlich auf Elektronik- und IT-Produkte. Seit 2016 können externe Händler auf den beiden Plattformen ihr Angebot einstellen.
Im Jahr 2019 lancierte der Moderiese Zalando, neben seinem Partnerprogramm, «Zalando Connected Retail». Diese zusätzliche Einstiegsmöglichkeit soll stationären Händlern im Modebereich ermöglichen, eine Brücke zwischen Offline- und Onlinehandel zu schlagen. Nach dem Vorbild anderer erfolgreicher E-Commerce Marktplätze öffnete das Warenhaus Manor 2021 seine Onlineplattform für kuratierte Partner, um seiner Kundschaft ein grösseres Sortiment anzubieten und mit anderen grösseren Shops in der Schweiz gleichzuziehen.
Amazon und eBay traten 1998 bzw. 1999 ebenfalls in den Schweizer Markt ein und haben sich seither zu wichtigen Akteuren im lokalen E-Commerce Ökosystem entwickelt. Obwohl Amazon nicht mit einer .ch-Domain agiert, geben immerhin 20 Prozent der Schweizer Kundinnen und Kunden an, bei Amazon einzukaufen.
Heute wird die Schweizer Marktplatzlandschaft immer diverser. So entstanden in den letzten Jahren auch immer mehr Nischen-Marktplätze, die bestimmte Produktkategorien wie Luxusgüter (z. B. Globus), Lebensmittel (z. B. Farmy) sowie Gesundheits- und Wellnessprodukte (z. B. Zur Rose) anbieten.
Bedeutung der Marktplätze im Onlinehandel
Marktplätze werden zu einem wesentlichen Bestandteil der E-Commerce Landschaft – sowohl weltweit als auch in der Schweiz. Gemäss dem Future of Marketplaces Report von Edge by Ascential werden Marktplatzverkäufe bis 2027 der grösste und am schnellsten wachsende Detailhandelskanal sein. Im letzten Jahr erzielten Drittanbieter 56 Prozent des weltweiten E-Commerce Umsatzes über Marktplätze und bis 2027 wird diese Zahl voraussichtlich auf 59 Prozent ansteigen.
Gemäss einem Bericht von der GfK und dem HANDELSVERBAND.swiss wuchs der Schweizer E-Commerce Markt seit 2019 um 44 Prozent und erreichte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 14 Milliarden Franken, wovon 2 Milliarden Franken von Einkäufen aus dem Ausland (nicht ch.-Domains) stammen.
Vorteile einer Marktplatzpräsenz
Einer der Hauptvorteile einer Marktplatzpräsenz für den Onlinehändler ist die Möglichkeit, sich einen bestehenden Kundenstamm zu erschliessen. Auf Marktplätzen gibt es Millionen von aktiven Nutzerinnen und Nutzern, die bereits nach Produkten suchen und mit grösserer Wahrscheinlichkeit einen Kauf tätigen als jemand, der sich nur umsieht. Auf diese Weise können Onlinehändler ein breiteres Publikum erreichen und mehr Umsatz machen. Dies gilt insbesondere auch dann, wenn Marktplätze international tätig sind. So können Onlinehändler ihre Produkte international verkaufen und neue Märkte erschliessen, ohne dass eine physische Präsenz im Zielmarkt erforderlich ist.
Marktplätze bieten Onlinehändlern auch eine kostengünstige Möglichkeit, ihre Produkte zu vermarkten. Durch das Einstellen von Produkten auf einem Marktplatz können sie von den Marketingmassnahmen der Plattform selbst profitieren, zu denen Suchmaschinenoptimierung, bezahlte Werbung und E-Mail-Marketing gehören. Diese Services können die Marketingkosten für den Onlinehändler senken und die Sichtbarkeit erhöhen.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Marktplätze ein wesentlicher Bestandteil der E-Commerce Landschaft in der Schweiz und weltweit sind. Es wird erwartet, dass sich das Wachstum der Marktplätze fortsetzen wird, angetrieben durch Faktoren wie die zunehmende Beliebtheit des Onlineshoppings, den Aufstieg des mobilen Handels und die wachsende Bedeutung des Kundenerlebnisses. Marktplätze bieten Onlinehändler eine kostengünstige Möglichkeit, ein breiteres Publikum zu erreichen, die Marketingkosten zu senken und die Sichtbarkeit zu erhöhen. Da die Popularität von Marktplätzen weiter zunimmt, riskieren Händler, die nicht bereits auf diesen Plattformen verkaufen, hinter ihre Konkurrenz zurückzufallen.
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