Zwei Frauen mit Fotokamera

Produktbilder im E-Commerce Wie setze ich meine Produkte auf dem Bild richtig in Szene?
Produktbilder helfen den potenziellen Kundinnen und Kunden enorm beim schnellen Entscheid, ob sie ein Produkt kaufen oder nicht. Mit Bildern sprechen wir den visuellen Sinneskanal an. Dabei ist es entscheidend, die Produkte korrekt in Szene zu setzen. In diesem Blog erfahren Sie, worauf Sie dabei achten sollten:
Ort für Produktfotos
Zu Beginn stellt sich die Frage: Wo wird das Produktbild aufgenommen? Und wo wird das Bild anschliessend veröffentlicht?
Für Lifestyle-Produkte macht es Sinn, die Fotos draussen in der Natur zu fotografieren. Dort, wo das Produkt dann auch im Einsatz ist.
Eine weitere Frage ist: Sollten die Bilder reproduzierbar sein oder nicht? Soll die Perspektive immer gleich sein oder darf sie sich von Bild zu Bild unterscheiden?
Richten Sie sich eine Fotoecke ein, wo die Ausrüstung bereitsteht und Sie die Fotos nach Bedarf rasch erstellen können.
Ohne Licht ist alles nichts
Das günstigste Licht ist das Tageslicht. Gerade zu Beginn hilft es, bessere Produktbilder zu erzeugen. Suchen Sie sich hierfür eine grosse Fensterfront, wo Sie Ihr Produkt z. B. auf einem Stuhl oder Tisch positionieren.

Für kleinere Produkte gibt es sogenannte Lichtzelte oder Aufnahmeboxen. Darin wird das Licht wird gleichmässig verteilt und die Bilder kommen im selben Stil daher.
Haben Sie grössere Produkte und möchten, dass diese korrekt ausgeleuchtet werden? Dann lohnt es sich, in Licht zu investieren. Beispielsweise gibt es dimmbare LED-Panels in verschiedenen Preisklassen. Oder kostengünstige Reflektoren, mit denen Lichtakzente gesetzt werden. Achtung: Mischen Sie nicht zu viele Lichtquellen miteinander.
Ausrüstung und Stativ
Zum Start eines E-Commerce-Shops müssen die Ausgaben gering sein, was sich in der Kameraausrüstung widerspiegelt. Am Anfang ist es in Ordnung, mit dem Smartphone zu fotografieren. Wenn das Licht passt, lassen sich auch damit spannende Bilder erzeugen.
Wichtiger ist das Stativ. Mit ihm verwackeln die Bilder nicht und bleiben scharf. Ausserdem ermöglicht es, die Produkte immer aus demselben Winkel aufzunehmen. Stative gibt es mittlerweile in unterschiedlichen Grössen. Kleine, die auf dem Tisch aufgestellt werden, oder ganz grosse.
Aufnahmetechnik
Vor der Fotoaufnahme unbedingt zuerst die Kameralinse putzen. Das schafft Klarheit. Dasselbe gilt für das Produkt. Reinigen Sie es und achten Sie darauf, dass es sauber ist. Nehmen Sie den Gegenstand komplett auf und kümmern Sie sich später um die Details. Schneiden Sie keine Seite ab. Es hilft, wenn rund um das Produkt Platz gelassen wird.
Schalten Sie auf Ihrem Gerät die Gitternetzlinien ein. Diese unterstützen Sie im Anschluss, dass das Produkt korrekt ausgerichtet wird und die Aufnahme ästhetisch wirkt.

Perspektiven
Kümmern Sie sich zuerst um die Frontalansicht. Danach drehen Sie das Objekt und erstellen weitere Ansichten davon. Nehmen Sie das Produkt symmetrisch, mittig, im 45°-Winkel oder von oben auf. Das hilft den Betrachterinnen und Betrachtern, sich mehr darunter vorzustellen. Andere Sinneskanäle werden nicht durch das Bild übertragen. Wie wirkt es auf Sie?
Unterlegen Sie ihr Produkt, damit es nicht flach wirkt. Es entstehen Schatten und Tiefen. Wenn ein Hintergrund miteinbezogen wird, achten Sie darauf, dass im oberen Drittel des Bildes noch Luft ist zum Produkt. Das lässt das Bild spannender wirken. Somit entsteht die Drittelregel, wobei das Bild in neun gleichgrosse Rechtecke aufgeteilt wird.
Bei den meisten Produktfotos macht es Sinn, wenn das Bild bis an die Ecke scharf erkennbar ist. Erstellen Sie Details von Ihrem Produkt, wie z. B. von einem Schnürsenkel oder Reissverschluss. Close-Ups lassen es spannender wirken.

Hintergründe auf Fotos oder besser die Bilder freistellen?
Haushaltsgegenstände wie Alufolie, schwarzes oder weisses Papier, Karton oder ein Holzbrett sind optimale Helfer für einen spannenden Hintergrund. Welches Gefühl soll auf dem Foto vermittelt werden? Stellen Sie die Verpackung beispielsweise direkt dazu.
Bilder freizustellen und vom Hintergrund zu trennen, kann hilfreich sein. Nebst Photoshop gibt es Onlinetools, mit denen dies durch wenige Klicks möglich ist (Remove.bg oder Canva). Speichern Sie das Bild anschliessend als PNG-Datei ab, damit der Hintergrund transparent bleibt.
Bildbearbeitung
Die Aufnahmen sind im Kasten, und jetzt kommt das grosse Finale: die Bildbearbeitung. Damit haben Sie die Möglichkeit, eigene Vorlagen zu erstellen. Die Produkte erscheinen immer im selben Stil. Es gibt zahlreiche Apps wie Adobe Lightroom Mobile oder Snapseed, mit denen die Bilder direkt am Smartphone bearbeitet werden können. Für Fortgeschrittene eignet sich Adobe Lightroom Classic am PC, gerade wenn mehrere hundert Bilder bearbeitet werden und im selben Stil daherkommen.
Nehmen Sie die Fotos als sogenannte RAW-Datei auf (Rohdatei, die mehr Bilddetails beinhaltet). Dies ist mit den meisten Smartphones möglich. Dadurch haben Sie im Nachhinein mehr Möglichkeiten für die Fotobearbeitung.
Färben Sie den Hintergrund in eine Komplementärfarbe um, d. h., im Farbkreis liegen sich die Farben gegenseitig gegenüber. Dies kann zudem den Wiedererkennungswert Ihrer Produkte erhöhen.
Komprimierung der Fotos
Die Bilder müssen für die E-Commerce-Website entsprechend komprimiert werden. Ansonsten dauert es zu lange, bis die Bilder auf der Seite geladen werden. Dafür gibt es einige Tools, ohne dass ein Qualitätsverlust entsteht. Probieren Sie folgende aus: Tinypng oder Compressjpeg.
Mit wenigen Hilfsmitteln lassen sich die Fotos bereits sehen. Kreieren Sie sich Ihren eigenen Wiedererkennungseffekt, der zur Marke oder zu Ihrem Produkt passt. Durch ein eingerichtetes Setup lassen sich die Fotos im Handumdrehen erstellen.