Onlineshop-Systeme in der Schweiz

Mann vor Laptop an Theke

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Onlineshop-Systeme Onlineshop-Systeme in der Schweiz

Publiziert am 22.02.2022 von Derya Kilic, Digital Commerce Consultant bei der Schweizerischen Post

Weltweit gibt es unzählige Onlineshop-Systeme. In der Schweiz haben die meistgenutzten Onlineshop-Systeme eines gemeinsam: Sie basieren auf Open Source. Was das ist und welche Vor- und Nachteile die drei meistgenutzten Onlineshop-Systeme in der Schweiz haben, erfahren Sie in diesem Blog.

Open Source bedeutet nichts anderes, als dass der Quellcode einer Software frei zugänglich ist (Chip, 2018). Das Programm kann meistens bearbeitet und an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. In vielen Fällen ist die Software kostenlos, dennoch können Gebühren für Lizenzen oder Weiterentwicklungskosten entstehen.

Die meistgenutzten Shopsysteme in der Schweiz

Neben Open-Source-Systemen gibt es auch selbst entwickelte Onlineshop-Systeme. Dies ist gerade bei grösseren Onlinehändlern wie Digitec Galaxus oder Zalando der Fall. So zeigt die von der ZHAW durchgeführte Onlinehändlerstudie aus 2021, dass 22,1 Prozent der teilnehmenden Onlinehändler ihren Shop selbst entwickeln. Hingegen setzten viele Händler, gerade kleinere, auf die Vorteile von Open-Source-Shopsystemen. Die drei meistgenutzten Open-Source-Shopysteme in der Schweiz sind Magento, WooCommerce und Shopware, wie die folgende Grafik aus der ZHAW-Studie zeigt:

Grafik prozentuale Anteile Onlineshop-Systeme

Shopsysteme im Vergleich

Auch wenn die drei meistgenutzten Onlineshop-Systeme Magento, Shopware und WooCommerce auf Open Source basieren, so unterscheiden sich ihre Eigenschaften voneinander.

Magento

Magento ist mit knapp 15 Prozent die am meisten genutzte Open-Source-Shoplösung in der Schweiz. Die Herstellerfirma gehört zum amerikanischen Softwareunternehmen Adobe.

Vorteile
  • Hochgradig modular, es stehen knapp 4000 Erweiterungen zur Verfügung
  • Mehrsprachigkeit und äusserst praktische E-Commerce-Funktionen wie SEO, Gastbestellung, Rabattcodes und mehr
  • Magento Open Source Edition ist weiterhin kostenlos
Nachteile
  • Relativ komplex, gerade bei Upgrades
  • Kosten- und ressourcenintensiv, je nach gewähltem Modell
  • Grundwissen in Programmiersprachen PHP und SQL von Vorteil

WooCommerce

WooCommerce liegt mit knapp 11 Prozent auf Platz zwei der meistgenutzten Onlineshop-Systeme in der Schweiz. Dabei handelt es sich um eine E-Commerce-Erweiterung des Content-Management-Systems WordPress, das beim Blogging hohe Popularität geniesst.

Vorteile
  • Verknüpfung mit Content-Management-System WordPress möglich
  • Geringe Unterhaltskosten
  • Hunderte kostenlose Plug-ins verfügbar
Nachteile
  • Performanceeinbussen bei zu vielen Plug-ins und Shop-Artikeln möglich
  • Plug-ins und Themes müssen manuell aktualisiert werden, dies kann mit der Zeit aufwändig werden
  • Setzt technisches Basiswissen voraus, um Konflikte bei Plug-in-Installationen oder Weiterentwicklungen zu vermeiden

Shopware

Im Vergleich zu Magento und WooCommerce hat Shopware in der Schweiz seit 2019 an Beliebtheit eingebüsst, trotzdem landet die Shoplösung auf dem dritten Platz. Sie ist ausserdem die einzige Lösung unter den dreien, die in Deutschland entwickelt wurde.

Vorteile
  • Viele fertig verfügbare Templates, die modular angepasst werden können
  • Die gesetzlichen Grundlagen von E-Commerce sind für Europa ausgelegt und werden entsprechend eingehalten
  • Intuitive Navigation, auch für Nicht-Programmierer
Nachteile
  • Die Kosten können im fünfstelligen Bereich liegen
  • Die Basisversion deckt nur eine minimale Anzahl an Shopfunktionen ab, ohne kostenpflichtige Module wird die Inbetriebnahme des Onlineshops schwierig
  • Im Vergleich zu Magento bietet Shopware (noch) wenige Module an

Die richtige Onlineshop-Lösung finden

Welches Shopsystem ein Händler letztlich einsetzt, ist abhängig von einer Vielzahl an Faktoren, wie zum Beispiel:

  • Shopziele: Welche langfristigen Ziele verfolgt ein Onlineshop?
  • Schnittstellen: Welche Schnittstellen zum Shop wie Payment, Sendungsverfolgung, Vermarktung, Automatisierung usw. sollen bestehen?
  • Anforderungen: Was sind die Anforderungen des Onlineshops, und können diese mit dem gewählten Shopsystem auch in drei Jahren erfüllt werden?
  • Kosten: Wie viel dürfen der monatliche Unterhalt und die Weiterentwicklung des Onlineshops kosten? Welche Ressourcen werden notwendig, um den Shop nachhaltig betreiben zu können?
  • Vermarktung: Welchen Vermarktungsansatz verfolgt der Händler für seinen Onlineshop, und sind die dafür notwendigen Module verfügbar?

Da der Einstieg in den E-Commerce oder ein Umstieg auf ein neues Shopsystem komplex und aufwändig sein kann, holt man sich am besten beratende Unterstützung. So vermeidet man grössere Fehler von Anfang an.

 

Derya Kilic, Digital Commerce Consultant bei der Schweizerischen Post

Sie unterstützt Händler bei der Weiterentwicklung ihres digitalen Reifegrads durch strategische Beratungen zur Digitalisierung und die Erarbeitung von Lösungskonzepten.

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