Net Zero Emissions Day 31 3 2022

Die Sorge um die Umwelt beschäftigt auch den Handelsverband.swiss. Aus diesem Grund führte er am 31. März 2022 seinen ersten Net Zero Emissions Day durch. Über 100 Personen konnte der Geschäftsführer des Verbandes, Patrick Kessler, in der Umweltarena in Spreitenbach begrüssen.

Was «Net Zero» bedeutet, das zeigten die 15 Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Consulting, Handel, diversen Verbänden und der Verpackungsindustrie in einem umfassenden Bild auf. Über die Anstrengungen und Entwicklungen ausserhalb der Schweiz sprachen zudem aus den USA und Deutschland live zugeschaltete Referenten.

Die KEP-Dienstleister hatten vor dem Konferenzsaal die Möglichkeit, sich zu präsentieren. Die Post war als Verbandsmitglied und grösster Paketdienstleister der Schweiz auch anwesend. Ihr neuester 3-Rad-Elektroroller DX Combi mit Anhänger zog die Blicke auf sich. Er sorgt für die emissionsfreie Zustellung von Briefen und Paketen in Gebieten mit gemischter Zustellung.

Die Handlungsmaximen

In seinem Eröffnungsreferat erklärte Prof. Dr. Nicolas Gruber vom Departement Umweltsystemwissenschaften der ETH Zürich eindrücklich, wo wir heute als Gesellschaft hinsichtlich der Emissionen stünden und was die politischen Ziele seien: Es gebe kein Aufhalten der Entwicklung mehr, wir könnten die Emissionen nur noch mit entsprechendem Handeln reduzieren. Aber reduzieren und keine Emissionen mehr verursachen genüge nicht, sondern wir müssten Wege finden, CO₂ in grossem Ausmass der Atmosphäre zu entziehen.

Mehrere Referenten gaben Einblick, wie ihre Unternehmen den Weg zu «Netto Null» angehen und wie sie ihre Emissionen messen. Sie zeigten auf, wie sie in der ersten Phase den CO₂-Ausstoss reduzieren und kompensieren, in der zweiten Phase den CO₂-Ausstoss verhindern und in der dritten Phase das CO₂ der Umwelt entziehen (entkarbonisieren).

Was sich bei Verpackungen tut

In einem kompakten Block stellten verschiedene Verpackungsdienstleister ihre Anstrengungen zur Reduktion von Verpackungen und hin zu ökologischeren Verpackungen vor. Viele Aktivitäten gehen dabei in Richtung Ersatz von Plastik durch Karton (Klebband, Tüten), ökologisch abbaubare Füllmaterialien und in der Grösse anpassungsfähige Schachteln. Zudem berichtete das Modeunternehmen PKZ über seine positiven Erfahrungen mit der wiederverwertbaren Verpackung Kickbag.

Smarter Handel

Im letzten Block stellten mehrere Unternehmungen vor, wie ihr Geschäft durch umfassende und kreative Lösungen in Zukunft die Umwelt nicht mehr belastet. Freitag entwickelt neue Stoffe für LKW-Planen, damit ihre Freitag-Taschen in Zukunft auch aus wiederverwertbaren Materialen bestehen. Zudem nutzen sie für ihre Kleiderkollektion ausschliesslich biologisch abbaubare Stoffe.

Terracycle berichtete, wie sie in den angelsächsischen Ländern ein System aufbauten, bei dem grosse Hersteller und Warenhausketten übergreifend wiederverwendbare Verpackungen einsetzen (www.exploreloop.comTarget not accessible).

Zalando legte dar, wie sie den Retourenanteil aufgrund unpassender Grösse in Zukunft reduzieren wollen. Mit Grössenempfehlungen haben sie aktuell bereits erste Reduktionen erreicht. In Kürze wird auf der Zalando-App eine Selfie-Hilfe angeboten und zudem an einem «virtual dressing room» gearbeitet.

Fazit: Der «Net Zero Emissions Day» war ein spannender Tag mit einem sehr breiten Blick in die Aufgaben und Massnahmen auf dem Weg zu einem «Net-Zero-Handel». Die Post gestaltet diesen herausfordernden Weg mit ihrer Nachhaltigkeitsstrategie aktiv mit.

«Der Net Zero Emissions Day war ein voller Erfolg und wertvoll dank zahlreicher Vorträge zu spannenden Themen. Technisch sehr hochwertig hat er mit virtuellen Zuschaltungen bewiesen, dass wir auch bei Konferenzen im digitalen Zeitalter angekommen sind. Nachhaltigkeit mit all ihren Facetten wird uns noch lange beschäftigen.»

Thomas Meier, Geschäftsführer und Mitinhaber der Lehner Versand AG

Nadine Baeriswyl vom HANDELSVERBAND.swiss zeigt sich mit dem Net Zero Emissions Day zufrieden:

«Unsere Erwartungen an den Anlass wurden übertroffen. Fast 100 Personen nahmen vor Ort teil, trotz der noch hohen Corona-Fallzahlen. Die Referate waren sehr aufschlussreich. Die Teilnehmenden erhielten viele Informationen, Inputs und Ansätze zum Thema Net Zero. Sie gaben durchwegs positive Rückmeldungen und nutzten die Pausen für regen Austausch untereinander.»

Net Zero Emissions bleibt natürlich ein Thema für den Verband und Nadine Baeriswyl verspricht: «Wir werden das Thema an kleineren Anlässen oder Webinaren unseres Verbandes wieder aufgreifen und unsere Mitglieder informieren und updaten.»