Internationaler Versand aus der Schweiz

Frau und Mann mit Tablet in Materiallager

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Internationaler Versand Internationaler Versand aus der Schweiz

Publiziert am 29.03.2022 von Cynthia Rousseau, Digital Commerce Trainee, Post CH AG

Schweizer Onlineshops, die Pakete ins Ausland versenden möchten, müssen Einiges beachten. Wir haben für Sie in diesem Blogbeitrag die wichtigsten Punkte zusammengefasst.

Der internationale Versand kann auch für Betreiber von Schweizer Onlineshops interessant sein, denn durch den Versand in andere Länder können mehr Kundinnen und Kunden gewonnen und beliefert werden.

Nicht nur die Sprache für die Kommunikation mit den Neukundinnen und -kunden spielt eine zentrale Rolle, sondern auch das korrekte Deklarieren des Sendungsinhalts für den Zoll.

Schlussendlich müssen alle Betreiber von Onlineshops für sich selbst prüfen, ob sie nur die Schweiz beliefern oder auch weltweit versenden möchten.

Welche Besonderheiten gilt es zu beachten?

Da jegliche Produkte, die die Schweiz verlassen, für den Zoll deklariert werden müssen, bedeutet dies jeweils einen Mehraufwand für die Absenderin bzw. den Absender.

Auch wenn diese bzw. dieser korrekte Angaben zum Inhalt macht, können Kosten für die Person, die das Paket erhält, entstehen.

Dies führt dann meistens zu einem Negativerlebnis bei den Endkunden, da sie nach ihrer Auffassung bereits alles bezahlt haben und dann beim Erhalt ihrer Ware nochmals eine Gebühr begleichen müssen.

Wenn sie zudem bei der Zustellung nicht zu Hause sind, müssen sie das Paket mit einem Abholschein abholen und dann die nachträglichen Gebühren bezahlen.

Weshalb gibt es diese nachträglichen Gebühren und wie können diese Umgangen werden?

Es gibt zahlreiche Arten von Verzollungs-Incoterms. Zu den häufigsten gehören DDP (Delivered Duty Paid) und DAP (Delivery at Place).

DAP: Der Verkäufer übernimmt die Transportkosten bis zum definierten Bestimmungsort. Sämtliche Kosten erforderlicher Einfuhrformalitäten sind ausgenommen. Diese werden von der Käuferin bzw. vom Käufer getragen.

Wenn eine Bestellung einen gewissen Warenwert übersteigt, fallen bei der Einfuhr Einfuhrsteuern (MWST) an. Bei gewissen Arten von Waren wird zudem ein Zoll erhoben. Die Sendung wird also im Bestimmungsland auf die Käuferin bzw. den Käufer verzollt.

Somit kann es vorkommen, dass Kundinnen und Kunden beim Erhalt ihrer Ware noch eine Einfuhrsteuer, Zoll und Verzollungsgebühren bezahlen müssen.

DDP: Der Betreiber exportiert die Ware auf eigenes Risiko und übernimmt die Kosten bis zu einem Bestimmungsort im Importland. Dabei übernimmt er alle anfallenden Formalitäten, alle Kosten und auch sämtliche Einfuhrabgaben. DDP bedeutet also «geliefert, verzollt» und entspricht inhaltlich DAP mit der zusätzlichen Zoll- und Steuerabwicklung.

Somit muss die Käuferin bzw. der Käufer beim Erhalt keine weiteren Gebühren bezahlen.

Weitere Informationen zu DDP und DAP

IOSS: Auch hier übernimmt der Verkäufer den Export für Waren mit einem Wert unter 150 Euro in der EU.

Somit fallen der Käuferin oder dem Käufer beim Erhalt der Ware keine weiteren Gebühren an. Ausnahmen können jedoch in den folgenden Ländern trotzdem vorkommen: Spanien, Irland und Malta.

Weitere Informationen

Welche Vorteile bestehen trotz der vielen Stolpersteine?

Durch den Onlineverkauf wird man automatisch von weiteren Kundinnen und Kunden aus anderen Ländern wahrgenommen.

Als Verkäufer nur ein stationäres Geschäft hatten, bestand ihre Kundschaft hauptsächlich aus lokalen Personen. Durch die Onlinesichtbarkeit im Internet, in den sozialen Medien usw. werden nun weitere potenzielle Käuferinnen und Käufer auf die Angebote aufmerksam.

Dadurch können Verkäufer ihre Kundschaft vergrössern und haben eine globale Reichweite.

Wie sieht es mit Retouren aus? Können Kundinnen und Kunden unpassende Artikel unkompliziert retournieren?

Ja, die Retouren können kostenlos zurückgesandt werden. Es gibt vereinfachte Lösungen, damit Ihre Kundschaft die nicht gewünschten Produkte unkompliziert zurücksenden kann.

Weitere Informationen

Gibt es andere Möglichkeiten, um die Produkte international anzubieten, ohne dass ich mich um den internationalen Versand kümmern muss?

Ja, es besteht auch die Möglichkeit, seine Produkte über einen Marktplatz zu verkaufen. Es gibt Marktplätze, die international und nicht nur national agieren. In unserer Studie finden Sie alle Vor- und Nachteile, die Punkte, die als Verkäufer beachtet werden müssen, sowie viele weitere nützliche Informationen.

Wenn Sie Unterstützung benötigen, um den richtigen Marktplatz zu finden, können Sie sich gerne bei uns melden.

Zusatztipp

Damit Sie von der internationalen Kundschaft online gefunden werden, empfehlen wir Ihnen, auch noch den folgenden Blog-Artikel zu lesen: Mehrsprachige Website? So hilft SEO!

Ausserdem empfehlen wir Ihnen, die zusätzlichen Gebühren im Onlineshop zu erwähnen, damit die Kundschaft bereits bei der Bestellung sieht, welche zusätzlichen Kosten anfallen können.

 

Cynthia Rousseau
Digital Commerce Trainee
Post CH AG

Cynthia Rousseau ist Trainee im Team Digital Commerce der Schweizerischen Post. In dieser Funktion unterstützt sie Händlerkunden bei der Weiterentwicklung ihres digitalen Reifegrads. Dabei unterstützt sie die strategische Beratung hinsichtlich von der Digitalisierung bis hin zur Lösungskonzeption.

Portrait Cynthia Rousseau

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