Zu besseren Entscheidungen kommen

Organisationsentwicklung Zu besseren Entscheidungen kommen

Publiziert am 08.06.2021 von Raphael Stoll, Product Owner Digital Solution, Post CH AG

Täglich fällen wir alle unzählige Entscheidungen. Einige davon mit größerer Tragweite, viele ganz unbewusst ohne grössere Folgen. Es lohnt sich aber, intensiver darüber nachzudenken, wie Entscheidungen getroffen werden. Das gilt gerade für Unternehmen, wenn in interdisziplinären Teams gearbeitet wird.

Um schneller auf veränderte Kundenbedürfnisse zu reagieren und sich auf Marktentwicklungen einzustellen, nutzen viele Organisationen inzwischen Methoden für mehr Agilität, Selbstorganisation und Zusammenarbeit.

So wird es für viele Mitarbeitende immer mehr zur Selbstverständlichkeit, gemeinsam in interdisziplinären Teams zu arbeiten. Frameworks und Methoden unterstützen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei, möglichst gute Resultate zu erzielen.

Früher oder später taucht dann aber auch die Frage auf, wie Entscheidungen in der Gruppe getroffen werden. In einigen Frameworks scheint sich die Frage gar nicht zu stellen, weil diese von bestimmten Entscheidungsträgern ausgehen (PO entscheidet, Management gibt vor). Nur führt dies automatisch zu den besten Entscheidungen?

Es scheint sinnvoll, sich bewusst damit auseinanderzusetzen, wie Entscheidungen getroffen werden können. Es gibt vier Möglichkeiten (auf der Seite https://www.thehum.org/post/decision-making-methods-for-decentralised-teams (auf Englisch) gibt es dazu noch weitere Erläuterungen):

  • Konsens: Dieser Gruppenprozess hat das Ziel, dass alle Beteiligten der Überzeugung sind, die beste Entscheidung für die Gruppe gefunden zu haben. Sie sind mit der Entscheidung einverstanden.
  • Konsent: Hier besteht das Ziel darin, dass kein Mitglied der Gruppe noch einen berechtigten Einwand gegen die Entscheidung hat. Dazu müssen also nicht alle von der Entscheidung überzeugt sein. Sie wird getroffen, wenn es keine erkennbaren Einwände mehr gibt.
  • Advice: Es wird vorab bestimmt, wer vor der Entscheidung angehört werden muss. Die Anhörung oder Expertise dieser Personen geben also den Ausschlag für die Entscheidung. Die Entscheidungskompetenz kann damit also bei einer einzelnen Person liegen.
  • Mandat: Zu einem bestimmten Thema oder Fachgebiet verleiht die Gruppe einer oder mehreren Personen die Entscheidungsbefugnis. Innerhalb dieses Rahmens entscheiden also die Mandatsträger, ohne dass eine weitere Abstimmung in der Gruppe notwendig ist.

Welche dieser Optionen ein Team wählt, hängt stark vom Kontext und der konkreten Aufgabenstellung ab. Wesentlich für den Erfolg ist aber etwas anderes: Nämlich die Diskussion darüber, wie der Entscheidungsprozess gestaltet werden soll. Er sollte in regelmässigen Abständen überprüft werden, damit sich alle Mitglieder des Teams damit identifizieren können. Die Diskussion trägt auch dazu bei, informelle Wege, die sich im Laufe der Zeit möglicherweise eingeschliffen haben, aufzudecken und zu hinterfragen.

Dies klingt vordergründig zunächst einmal nach einem deutlich höheren Aufwand. Tatsächlich kostet eine solche Diskussion auch Zeit; die aber klug investiert ist. Denn wenn eine Entscheidung von der Gruppe gefällt wurde und von allen mitgetragen wird, verbessert sich die Stimmung innerhalb eines Teams und damit auch deren Arbeitsergebnis.

Raphael Stoll, Product Owner Digital Solution, Post CH AG

Raphael Stoll, Product Owner Digital Solutions, Schweizerische Post, Teil eines interdiszplinären Teams, dass sich um die Sendungsverfolgung für Geschäftskunden kümmert.

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