Warum alle Unternehmen in Zukunft auf Diversität setzen müssen

Digitalisierung und Diversität Warum alle Unternehmen in Zukunft auf Diversität setzen müssen

Publiziert am 13.09.2021 von Tijen Onaran, Gründerin von Global Digital Women

Immer mehr Unternehmen begreifen, warum sie auf Diversität setzen müssen, wenn sie die Herausforderungen der Digitalisierung meistern wollen. Bald wird sich im Hinblick auf Diversität die Frage nach dem Ob nicht mehr stellen – sondern nur noch die nach dem Wie.

Schon vor der Corona-Pandemie war klar, dass die Digitalisierung unsere Arbeitswelt nachhaltig prägen und völlig neu strukturieren wird. Seit vielen Jahren wurde in diesem Zusammenhang bereits über New Work, Innovationsfähigkeit, Automatisierung, Agilität oder Work-Life-Balance gesprochen. Im Zuge der Kontaktbeschränkungen, der Umstellung auf Homeoffice und virtueller Kollaboration zeigte sich dann allerdings nicht nur, wer seine Hausaufgaben bereits gemacht hatte und entsprechend schnell umstellen konnte. Vielmehr wurde klar, dass es beim Thema Digitalisierung um sehr viel mehr geht als nur um neue Tools und Technik, nämlich allen voran um Diversität – eine Erkenntnis, deren Tragweite vielen Unternehmen bis heute noch nicht vollständig bewusst ist.

Warum Digitalisierung und Diversität zusammengehören, zeigt sich zuallererst dann, wenn es um die Innovationsfähigkeit von Unternehmen geht. Denn die Anschaffung einer neuen Software macht ein Unternehmen noch lange nicht innovativ. Ein inzwischen vielfach wissenschaftlich belegter Zusammenhang ist der zwischen Diversität und Innovationskraft. Auf eine kurze Formel gebracht lautet dieser: je diverser, desto innovativer. Das bedeutet, dass vielfältige Teams auf innovativere und bessere Lösungen kommen. Menschen, die aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Sozialisierung oder ihres Geschlechts andere Erfahrungen gemacht haben, bringen auch andere Perspektiven mit an den Tisch. Das führt einerseits zu Widerspruch und mehr Auseinandersetzung, aber andererseits auch zu innovativeren und kreativeren Lösungsansätzen und letzten Endes auch zu mehr wirtschaftlichem Erfolg.

Eng mit der Frage nach der Innovations- und Zukunftsfähigkeit von Unternehmen verknüpft ist die Herausforderung, auch in Zukunft junge Talente ansprechen und an sich binden zu können. Denn wie kaum eine Generation zuvor können sich junge Menschen schon heute aussuchen, für wen sie arbeiten wollen und für wen nicht. Das heisst im Umkehrschluss, dass der Anspruch an die Arbeitgeber wächst. Diversität ist dabei eines der entscheidenden Kriterien für die nachfolgenden Generationen, wenn es um die Wahl ihrer Arbeitgeber geht. Unternehmen, bei denen Vielfalt nicht zu einer Selbstverständlichkeit zählt, werden sich bei der Positionierung im Wettbewerb um die besten Talente in Zukunft schwertun.

Unternehmen müssen sich in Bezug auf Diversität künftig nicht mehr die Frage nach dem Ob, sondern nur nach dem Wie stellen. Zu diesem Wie gehört es, ernst zu nehmende Ziele zu definieren, Massnahmen zu deren Erreichen zu entwickeln und die Zwischenergebnisse regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls gegenzusteuern. Tun sie dies nicht, steht nichts weniger als ihre Zukunftsfähigkeit auf dem Spiel. Zudem müssen sie Rechenschaft gegenüber ihren Shareholdern ablegen. Darüber hinaus wird der Reputationsschaden bald weitaus grösser sein, wenn es einen Shitstorm aufgrund von null Diversität gibt, als wenn sich Unternehmen heute die damit verbundenen Vorteile bewusst machen und sich ernsthaft mit dem Zusammenhang von Diversität und Digitalisierung beschäftigen.

 


Die Connecta Bern wird auch im 2021 aufgrund der aktuellen Lage digital durchgeführt. Die Vielfalt der Digitalisierung, welche die Connecta auszeichnet, wird neben dem Connecta Blog in den Formaten Connecta TV und Connecta Talk aufgegriffen. Hier erfahren Sie mehr: www.post.ch/connecta.

 

Tijen Onaran, Gründerin von Global Digital Women

Tijen Onaran ist Gründerin von Global Digital Women, einem internationalen Unternehmen mit dem Ziel für mehr Sichtbarkeit, Empowerment sowie Beratung in Diversitätsfragen. Sie publiziert als Mitglied des Handelsblatt Expertenrates Artikel und interviewt wöchentlich Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Gesellschaft für den Podcast «How to Hack» von Business Punk.

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