Die Talente von morgen finden

Ist der Lebenslauf schon bald Schnee von gestern und wird die klassische Karriereleiter schon bald zum Auslaufmodell? Lesen Sie, wie Unternehmen mit People Analytics und künstlicher Intelligenz jenseits von Hierarchie, Ausbildung und Werdegang die Nachwuchstalente von morgen finden.

Ist der Lebenslauf schon bald Schnee von gestern? Laut Tom Brown, Vice President HR bei eBay, werden People Analytics und künstliche Intelligenz zukünftig massgeblich bei der Talententwicklung und -schulung mitunterstützen. So sollen die wirklichen Talente eines Menschen zum Vorschein kommen, ohne dass Erwartungen an Lebensläufe ablenken oder gar vorschnell zu Ausmusterungen führen (Quelle: The Future of E-Commerce Lies in Talent Development and Smart Data | by Rallyware | Rallyware | Medium).

Die Talentsuche muss zukünftig nicht mehr auf einen kleinen Pool von Auserwählten begrenzt werden. Durch virtuelles Talent Scouting, Remote Assessment Center sowie durch die mobilbasierte Erkundung von Karrierewünschen und Persönlichkeitspräferenzen können alle Mitarbeitenden integriert werden. Spielbasierte Wettbewerbe ermöglichen es den Teilnehmenden, jenseits von Hierarchie und Lebenslauf ihr wahres Potenzial zu zeigen. So haben Unternehmen die Chance, viel mehr über ihre Angestellten zu erfahren und Stärken, Talente und Entwicklungsschritte zu erkennen und zu fördern (Quelle: What can HR learn from the e-commerce sector as digital becomes the future? | LinkedIn).

Die klassische Karriereleiter wird zum Auslaufmodell. Stattdessen werden Rollen und Verantwortlichkeiten flexibel vom aktuellen Bedarf abgeleitet und Teams agil zusammengesetzt. Jenseits von Jobtiteln werden die jeweiligen Key Player individuell und situationsbedingt qualifiziert, um sich die gerade vom Markt geforderten Fähigkeiten flexibel und agil anzueignen. Für Unternehmen bedeutet das: Sie müssen sicherstellen, dass es für ihre Mitarbeitenden diese Möglichkeiten der personalisierten Ausbildung gibt. Während elitäre Fortbildungen früher ein Privileg ausgewählter Nachwuchstalente waren, geht es zukünftig um autonomes Lernen und die systematische Lernunterstützung für alle Mitarbeitenden. Die Eigenverantwortlichkeit steigt. Formelles und informelles Lernen durch soziale und digitale Lernformate unterstützen sich, arbeiten Hand in Hand und bringen die Talente von morgen zum Vorschein.

Einerseits wird durch den technologischen Fortschritt zukünftig mehr Arbeit von Maschinen erledigt, andererseits wird es einen Bedarf an Spezialistinnen und Spezialisten und Fähigkeiten geben, die wir heute noch gar nicht kennen. Unternehmen werden jedoch durch KI und People Analytics einen noch ganzheitlicheren und objektiveren Ansatz für die Mitarbeitendenentwicklung haben, um diese neuen geforderten Spezialistinnen und Spezialisten zu finden und die benötigten Fähigkeiten zu entwickeln. Persönliche Voreingenommenheit und Vorurteile entfallen.

Durch diese Entwicklungen wird sich auch die Rolle der Personalabteilung verändern. Es wird einen grossen Bedarf an kritischen Menschen geben, die das Business strategisch weiterentwickeln, da das alltägliche Aufgabenmanagement maschinell erledigt wird. Sinnvoll ist schon heute eine HR-Kultur, die jeden potenziellen Mitarbeitenden als Kunden sieht. Im Fokus stehen wie auf Kundenseite die User Experience, der Zeitaufwand und die Gestaltung der User Journey, um maximale Zufriedenheit zu erlangen und langfristige Mitarbeitendenbindung zu ermöglichen.

Die Connecta Bern wird aufgrund der aktuellen Lage auch 2021 digital durchgeführt. Die Vielfalt der Digitalisierung, die die Connecta auszeichnet, wird neben dem Connecta Blog in den Formaten Connecta TV und Connecta Talk aufgegriffen. Hier erfahren Sie mehr: www.post.ch/connecta.