Neue Chancen im Onlinehandel Virtual Reality im E-Commerce
Virtual Reality wird im E-Commerce zunehmend wichtiger. Viele Händler setzen die Technologie bereits in unterschiedlichen Szenarien ein, um das Einkaufserlebnis der Kunden spannender und intensiver zu gestalten. Das kann zu einer höheren Conversion Rate führen.
Virtual und Augmented Reality öffnen neue Möglichkeiten im E-Commerce. Unter Augmented Reality (deutsch: erweiterte Realität, kurz: AR) wird die Erweiterung der Realitätswahrnehmung unter Einbeziehung computergestützter Methoden verstanden (Quelle: Ryte Wiki). Die Begriffe Virtual Reality (VR) und Augmented Reality werden oft synonym verwendet. Bei VR liegt der Fokus allerdings darauf, für den Nutzer eine neue, nur eben virtuelle, Umgebung zu erschaffen.
Bereits seit ein paar Jahren nutzen Händler verschiedene AR- und VR-Anwendungen in ihren Shops. Gemäss einer Studie von Capgemini wird bereits im Jahr 2023 der Einsatz von AR und VR in Unternehmen zum Standard gehören (Quelle: E-Commerce Magazin). Die potenziellen Einsatzgebiete der Technologie umfassen viele Branchen und Märkte. Das deutsche Versandunternehmen Otto bietet seit 2018 eine App an, mit der Konsumenten Möbel oder Dekorationen über AR in ihrer Wohnung virtuell betrachten können.
Ebay hat den ersten VR-Store als App für iOS und Android entwickelt. In der App können Kunden die Produkte in «Kategorieblasen» quasi schweben lassen, wodurch Produktdetails und detailliertere Ansichten zu sehen sind (Quelle: mds.visual). Einen anderen Ansatz nutzt die Handelsplattform Alibaba. In Kooperation mit Ketten wie Macy’s und Costco wurden Ladengeschäfte mit einer 360°-Kamera erfasst, so dass Nutzer virtuell durch die Stores gehen können, um dort wie in einem realen Geschäft einkaufen können. Alibaba bildet so die Realität virtuell ab – quasi das Google Street View für den Einkauf von Detailhandel.
Auch andere Unternehmen wie IKEA, Gap oder Apollo haben bereits mit AR und VR Erfahrungen gesammelt. Die Unternehmen versprechen sich davon, die Konversionsrate in den Shops zu erhöhen. Und die Nutzung der innovativen Technologien beeinflusst das Unternehmensimage positiv und kann die Kundenbindung steigern.
Zu bedenken ist dabei, dass die Erfassung von Produkten in 3D recht kostspielig ist. Je mehr Produkte aus dem Segment eines Händlers virtuell abgebildet werden sollen, umso teurer wird das Vorhaben.
Kleinere Projekte lassen sich mithilfe einer App oder webbasierten VR- und AR-Anwendungen umsetzen (z.B. Spark AR von Facebook oder Amazon Sumerian). Die Möglichkeiten dieser Lösungen sind allerdings begrenzt. Projekte mit höherer Detailgenauigkeit oder zusätzlichen Interaktionen mit den Nutzern können mit spezialisierten Dienstleistern umgesetzt werden. Dieser Ansatz ist aus nachvollziehbaren Gründen teurer.
Bevor Händler in VR oder AR investieren, sollten sie bedenken, dass sich nicht alle Produkte für eine solche Präsentation eignen. Spiele, Möbel, Wohnaccessoires, aber auch Kosmetika und Mode gewinnen bei einer Präsentation im virtuellen Raum. Bieten die Anwendungen dem Kunden einen Mehrwert und gute User Experience, kann der Einsatz von VR-Anwendungen zu einem Wettbewerbsvorteil im umkämpften E-Commerce-Markt werden.
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