Dinge verständlich darstellen

Visualisierung Dinge verständlich darstellen

Publiziert am 30.06.2020 von Andrea Berset, Geschäftsführerin von kimia – visuelle Begleitung Berset

Zahlensalat und Textwüsten – beidem begegnen wir in unserem beruflichen Alltag nur zu genüge. Mit Visualisierungen kann Abhilfe geschaffen werden: eine komplexe Strategie vereinfacht darstellen oder einer Powerpoint-Präsentation den letzten Schliff verpassen – visualisierte Elemente helfen, Abstraktes herunterzubrechen und schwer Verständliches zu vereinfachen. Und das Beste ist: Visualisierung hat nicht mit Talent, sondern vielmehr mit Übung zu tun.

Sie sehen hier zwei Bilder von Pferden. Eines ist gezeichnet, das andere visualisiert. Um eine Zeichnung eines Pferds zu machen, braucht es Talent, viel Übung und Zeit. Um ein Pferd zu visualisieren, brauchen Sie kein Talent. Es braucht ein wenig Übung und dann benötigen Sie ca. 30 Sekunden, um ein Pferd zu visualisieren.

Abb. 1: Ein gezeichnetes vs. ein visualisiertes Pferd (Quelle: Andrea Berset)

Wir visualisieren, wenn es schnell gehen muss.

Und deshalb greife ich öfters mal zum Stift. Die Gründe:

  • Hundertprozentige Aufmerksamkeit: für die Inhalte, die man uns zu vermitteln versucht, und für die eigenen Gedanken und Ideen, die beim Zuhören entstehen.
  • Klarheit: Jeder versteht etwas anderes unter gewissen Begriffen. Wenn man diese in Bilder fassen muss und mit den anderen vergleicht, wird einem bewusst, dass andere etwas anderes darunter verstehen könnten. Machen Sie den Test im Team und beauftragen Sie jeden, den Begriff «Wert» zu visualisieren. Wie viele unterschiedliche Bilder und Bedeutungen erhalten Sie?
  • Memotechnik: Im Gegensatz zu Wörtern werden Bilder leichter im Gedächtnis verankert und können so besser abgerufen werden.

Wer visualisiert, ist fokussierter, schafft Klarheit und bleibt länger im Gedächtnis.

Was ist denn Visualisieren, nebst dem schnellen Zeichnen, genau? Visualisieren setzt sich aus drei Elementen zusammen: Aus einfachen Bildern, aus Wörtern und aus einer Struktur, die verbindend arbeitet und einen Kontext schafft.

Wenn Sie visualisieren, hören Sie in erster Linie zu. Sie hören, was andere sagen, und machen sich aus dem Gehörten in Ihrem Kopf Ihre ganz eigene bildliche Vorstellung davon. Als Beispiel spricht eine Arbeitskollegin mit Ihnen und erzählt von den Ferien, die sie soeben erlebt hat. Was geht in Ihrem Kopf vor, welche Bilder kommen Ihnen in den Sinn?

Abb. 2: Visualisieren heisst: zuhören, bildlich vorstellen, zum Stift greifen und aufs Blatt bringen (Quelle: Andrea Berset)

Nun schauen Sie genauer hin auf diese bildliche Vorstellung. Was sehen Sie? Welche Formen sehen Sie? Das visuelle ABC besteht aus diesen Formen:

Abb. 3: die Grundformen des Visualisierens (Quelle: Andrea Berset)

Wenn Sie nun nochmals an Ihre Vorstellung denken, welche Formen kommen da vor? Allenfalls etwas abgeändert oder zusammengesetzt mit anderen Formen? Und in einem letzten Schritt greifen Sie zum Stift und versuchen Sie diese Vorstellung in diesen einfachen Formen aufs Blatt zu bringen.

Beim Visualisieren besinnen wir uns auf die Grundformen und versuchen, anhand dieser Grundformen zu visualisieren.

Gerne zeige ich Ihnen hier einige Beispiele von Visualisierungen, die alle auf den Grundformen aufgebaut sind – Icons, Tiere, Rahmen und Figuren.

Abb. 4: Grundformen der Visualisierung: Rahmen, Icons, Tiere und Figuren (Quelle: Andrea Berset)

Und jetzt sind Sie an der Reihe! Versuchen Sie, diese Visualisierungen nachzuzeichnen. Überlegen Sie sich, wo Sie starten wollen und welche Reihenfolge am besten funktioniert oder am effizientesten ist. Weiter können Sie sich überlegen, welche Bedeutung die Visualisierung haben kann. Steht der Rettungsring nur für Rettungsring? Oder kann man ihn symbolisch für andere Themen verwenden, zum Beispiel für «Hotline» oder «Hilfe benötigen»?

Sie sehen, bereits mit einem kleinen Repertoire an Bildern können Sie viel darstellen. Nun können Sie noch variieren, indem Sie die Grösse oder Anzahl Symbole verändern. Dies ist eine weitere Möglichkeit, Ihren Bildern verschiedene Bedeutungen und Perspektiven zu geben.

Beim Visualisieren arbeiten wir mit Metaphern, Perspektiven und Bedeutungen und bringen diese in einen Kontext.

Visualisieren geht selbstverständlich auch digital. Alles, was Sie dazu brauchen, ist ein Tablet/iPad, einen Pencil und eine gute Applikation. Ich arbeite sehr gerne mit der App «Procreate» sowie mit der App «Paper».

Interessant

Haben Sie Lust auf mehr? Hier können Sie sich für einen nach Ihren Wünschen geeigneten Visualisierungskurs anmelden. Ich führe diese Kurse gemeinsam mit meinem Visualisierungspartner, Daniel Osterwalder, durch. Ab dem 1. September haben Sie zudem die Möglichkeit, die Inhalte auch online zu erlernen. Mehr dazu schon bald auf unseren Websites.

Andrea Berset, Geschäftsführerin bei kimia – visuelle Begleitung

Andrea Berset führt ihre Firma seit 2015. Sie begleitet Menschen in ihren Veränderungsprozessen und entwickelt sie in ihren Kompetenzen. Dabei agiert sie als Visual Coach/Facilitator und Graphic Recorder. Davor war sie bei einer Finanzdienstleisterin in den Bereichen Marketing, Ausbildung und HR tätig. Müsste man sie mit Hashtags umschreiben, wären dies folgende: #visuell #strukturiert #mitHerz #partizipativ #visionär.

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