Das Auto als Shoppingcenter

In-Car Commerce Das Auto als Shoppingcenter

Publiziert am 24.09.2020, Anja Hendel

Die Frage nach der Zukunft der Mobilität ist wohl eine der spannendsten Fragen unserer Zeit, denn sie betrifft nicht nur Privatpersonen, sondern auch sämtliche Branchen. Auch für den Einzelhandel ergeben sich aus den neuen Mobilitätslösungen Möglichkeiten für innovative Geschäftsmodelle und zusätzliche Services.

Die Pandemie hat der gesamten Wirtschaft und damit auch dem Einzelhandel eines gezeigt: Wer schon frühzeitig in digitale Fähigkeiten und Lösungen investiert hat, kam häufig besser durch die Krise. Investitionen in die eigene, digitale Zukunftsfähigkeit gehören also dazu, wenn man wettbewerbsfähig bleiben möchte. Für Retailer bedeutet das: Heute geht es nicht mehr um das Produkt im Regal, denn das bekommt jeder überall per Klick. Es geht vielmehr um das Gefühl zwischen mir und dem Produkt, welches ich haben will. Vor allem geht es um den Kontext, der Situation und Location in der ich mich gerade befinde. Und genau hier kommt das Thema neue Mobilität ins Spiel.

Doch wie kann der Einzelhandel den immer komplexer werdenden Kundenansprüchen gerecht werden? Brechen wir dies etwas runter: Einzelhändler sollten ihre Customer Journey hin zu einem Omnichannel-Erlebnis optimieren und parallel neue Wege für die Kundenansprache schaffen. Livestreaming-Dienste, Omnichannel-Inventarfunktionen und smarte Check-out-Optionen sind nur einige Beispiele dafür, wie digitale Lösungen Einzelhändlern und Marken dabei helfen sich weiterzuentwickeln.

Je mehr Touchpoint-Möglichkeiten der Einzelhändler also seinen Kunden bietet, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie seine Produkte erwerben.

Und hier kommt das Auto ins Spiel: Automobilhersteller experimentieren mit Technologien, die es sowohl dem Fahrer als auch den Beifahrern bereits ermöglichen, über Apps, die in das Infotainmentsystem geladen werden können, einen Parkplatz zu finden, Filme zu schauen oder automatisch an der Tankstelle zu bezahlen. So fungiert der Touchscreen eines Autos vereinzelt als Online-Marktplatz und als Brücke zur Aussenwelt – wie es das Smartphone schon lange tut.

Für den Einzelhandel eröffnen sich mit dem Einzug des Autos als Shoppingcenter viele Möglichkeiten, Digitalisierungspotenziale für die eigene Transformation voll auszuschöpfen und das Auto als Teil ihrer Omnichannel-Strategie zu integrieren.

Und wie sieht es in der Praxis aus? Einzelhändler könnten kostenlose Fahrten zu ihren Geschäften oder auch zur oder von der Arbeit anbieten, wenn im Gegenzug der Kunde während der Fahrt auf dem Online-Marktplatz der Marke oder des Einzelhändlers einkauft.

Eins ist klar: Den Trend zum In-Car Commerce sollte sich kein Einzelhändler entgehen lassen und das Auto als zusätzlichen Vertriebskanal für sich nutzen! Der eigentliche Wandel, der aktuell stattfindet, ist, dass nicht mehr wir im Dienst des Autos sind, sondern das Auto im Dienst für uns steht. Und genau da spielt In-Car Commerce eine zentrale Rolle, da im richtigen Kontext von Mobilität der Moment der Inspiration über dem Point-of-Sale liegt.

Die Connecta kann leider nicht wie geplant durchgeführt werden. Anja Hendel wäre eine der 80 Referierenden gewesen. Mit Connecta TV, Dok und Talk wartet ein alternatives Programm auf Sie – Erfahren Sie mehr unter www.post.ch/connecta.

Anja Hendel, Managing Director, diconium.

Die Wirtschaftsinformatikerin ist Expertin rund um Innovationen im Bereich Mobilität. Für die Volkswagen-Tochter diconium treibt Anja Hendel massgeblich die Entwicklung von zukunftsfähigen Innovationen voran. Hendel leitete vor ihrer Tätigkeit bei diconium für mehr als zwei Jahre das internationale Team im Berliner Porsche Digital Lab, war für die Celesio AG sowie Capgemini tätig.

Anja Hendel

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