Payment Bezahlen im Shop heute und morgen
Einer der häufigsten Abbruchpunkte beim Onlineshopping ist der Bezahlvorgang. Gerade beim Check-out kommt es darauf an, die Bedürfnisse der Kunden zu treffen. Was die Kunden wünschen, wandelt sich, und neue Trends im digitalen Handel werden auch das Payment verändern.
Die Zahlungsgewohnheiten der Kunden haben sich in den vergangenen Jahren nur langsam verändert. Doch das Smartphone hinterlässt als Treiber auch beim Bezahlen seine Spuren.
Rechnung nicht mehr Nummer 1
Lange stand der Rechnungskauf ganz oben auf der Liste der von den Kunden gewünschten und genutzten Bezahlverfahren. Das hat sich im vergangenen Jahr erstmals geändert. Besonders das Bezahlen mit dem Smartphone nimmt deutlich Fahrt auf. 23 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer bevorzugen bereits die Zahlung mit dem Smartphone. 2016 waren es lediglich 6 Prozent. Diese Verschiebung geht in erster Linie zu Lasten der Rechnung (2016: 85 Prozent zu 2019: 75 Prozent). Die Bezahlung mit TWINT wird immer beliebter und wird von 17 Prozent der Shopper bevorzugt.

Mobile First auch beim Payment
Immer häufiger wird mit dem Smartphone eingekauft. 83 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer gaben an, mit dem mobilen Gerät zu shoppen. In der Konsequenz bedeutet das für den Händler, den gesamten Prozess im Shop für mobile Geräte zu optimieren, also auch den Bezahlprozess (Quelle: Statista).
Bezahlvorgang führt zu vielen Abbrüchen
Einer der Hauptgründe für einen abgebrochenen Einkauf ist das Fehlen einer vom Kunden gewünschten Zahlungsmöglichkeit. Die Kunden scheinen also nur eine geringe Flexibilität bei der Wahl ihres Zahlungsmittels zu haben. Dies gilt gerade für Kunden, denen die Zahlung per Rechnung wichtig ist. Fehlt der Rechnungskauf, dann wird nicht bestellt. Um beim Check-out nicht unnötig Kunden zu verlieren, ist es sinnvoll, verschiedene, relevante Zahlungsmethoden anzubieten. Der Händler muss hier jedoch auch betriebswirtschaftlich abwägen. Da üblicherweise für jede Zahlungsmethode auch eine Grundgebühr berechnet wird, bringt ein breites Portfolio an Bezahlverfahren entsprechende Kosten mit sich.
Ein Blick in die Zukunft
Zalando hat vergangenen Herbst einen Versuch gestartet, bei dem Bestellung und Bezahlung komplett getrennt werden. Der Kunde bestellt ohne Angabe eines Zahlungsmittels. Bezahlt wird erst, wenn der Kunde weiss, welche Artikel er tatsächlich behält. Nur diese Produkte werden auch berechnet. Das ist gleich doppelt vorteilhaft. Die Bestellung scheitert nicht am Bezahlverfahren und es gibt weniger Transaktionen. Ein solches Angebot ist besonders dann sinnvoll, wenn mit einem hohen Prozentsatz an Retouren zu rechnen ist.
Technologische Treiber verändern das Payment
Das Bezahlen wird sich weiter verändern. Die Kreditkarte während des Einkaufs im Online-Shop zu zücken, ist alles andere als nahtlos. Die Einführung neuer Geräte und Technologien wird die Zahlungsgewohnheiten beeinflussen und ein durchgängiges Einkaufserlebnis schaffen. Mit der Verbreitung von Sprachassistenten (denen wir unter anderem unseren Wocheneinkauf diktieren) werden sich unsere Gewohnheiten ändern. Es ist kaum denkbar, dass die Kunden dem Sprachassistenten erst noch ihre Kreditkartennummer vorlesen werden. Auch viele andere Dinge aus unserer Umgebung werden immer smarter. Unsere Autos oder Geräte im Büro werden schon bald selbstständig Waren bestellen können. Auch in diesem Fall werden Karten (Debit oder Kredit) kaum taugen oder in den Hintergrund gerückt.
Es ist naheliegend, dass durch diese Entwicklungen Plattformen eine wichtigere Rolle auch beim Payment übernehmen werden. Dieser Wandel wird auch das Bezahlen in klassischen Onlineshops weiter verändern. Entwicklungen, die Händler im Blick behalten sollten.
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