Mobile Commerce Der Wandel von E-Commerce hin zu Mobile Commerce
Das Smartphone ist unser ständiger Begleiter. Wieso sollten Kunden also das Gerät wechseln, wenn sie im Internet einkaufen wollen? Der E-Commerce wird immer mehr zum Mobile Commerce. Der Handel muss sich dem anpassen und den Absatzkanal aktiv bewirtschaften.
Neun von zehn Schweizern besitzen ein Smartphone. Gemäss dem E-Commerce Stimmungsbarometer der Schweizerischen Post nutzen 33 Prozent der Befragten ihr Smartphone auch zum Einkauf. 54 Prozent von denen, die das nicht tun, gaben als Grund an, dass das Händlerangebot nicht für mobile Geräte optimiert sei.
Um im Mobile Commerce erfolgreich zu sein, gilt es, einige Punkte zu beachten:
- Das Smartphone ist kein verkleinerter PC-Bildschirm, und seine Benutzung unterscheidet sich deutlich von der Desktop-Nutzung. Das Smartphone wird mit den Fingern bedient, nicht mit einer Maus. Das bedeutet, dass Bild und Text an die Besonderheiten angepasst werden müssen. Und das betrifft auch den Bestellablauf selbst.
- Die App oder mobile Website muss schnell und komfortabel bedienbar sein und eine gute Usability haben. Das gilt gerade für den Bezahlprozess. Nichts ärgert die mobilen Shopper mehr, als wenn sie am Schluss ihrer Bestellung in Formularen hängen bleiben oder der Bezahlprozess sich in die Länge zieht.
Die Veränderungen der letzten Jahre sprechen eine klare Sprache. Die Nutzung von Smartphones hat stark zugenommen, während die Barrieren (z.B. nicht optimierte Webseiten) abgenommen haben. Allerdings ist das Responsive Design auch heute noch nicht so weit wie gewünscht – viele Kundinnen und Kunden meiden die Nutzung ihres Smartphones für Onlineshopping.

Social Selling als erweiterter Verkaufskanal
Social-Media-Plattformen wie Instagram und Facebook eignen sich ebenfalls für den Verkauf. Gerade ein jüngeres Publikum lässt sich auf diesen Kanälen gut ansprechen. Besonders interessant ist Social Selling für Anbieter aus den Bereichen Lifestyle, Schmuck und Bekleidung, Kosmetik, aber auch Reisen.
Die Angebote und Möglichkeiten im Social Commerce oder Social Selling wachsen stetig, und die Anbieter bauen ihre Dienstleistungen laufend aus. Hier lohnt sich auch ein Blick nach Asien, wo diese Angebote seit Jahren Usus sind und der interaktive Handel praktisch nur über diese Kanäle abgewickelt wird.
Dazu mehr im Interview mit Prof. Martina Dalla Vecchia zu Social Selling.
Geolokalisierung
Für stationäre Händler kann das Thema «Geolokalisierung» extrem interessant sein. Schliesslich wird heute ein wesentlicher Teil der Kaufentscheidungen im stationären Handel digital vorbereitet. Um Käufer lokal auf dem Smartphone zu erreichen, sollten Händler ein aktives Online-Präsenzmanagement betreiben und potenziellen Käufern zeigen, wo sie ihr Unternehmen finden und was es anbietet. Dazu gehören Firmenprofile auf gängigen Plattformen wie Google Maps, Facebook, Instagram, Yelp und Co., die helfen, dass Nutzer die passenden Geschäfte zu ihren Suchanfragen finden. Wichtig sind dabei korrekte Standortangaben und Öffnungszeiten.
Wollen Händler heute im Internet erfolgreich sein, werden sie nicht darum herumkommen, ihr Angebot für Smartphones zu optimieren. Denn die «Fernbedienung des Lebens» entscheidet für Händler auch über das Überleben.
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