Amazons Dash Buttons – gibt es Alternativen?

IoT-Commerce Amazons Dash Buttons – gibt es Alternativen?

Publiziert am 08.04.2019 von Matthias Bucheli, Leiter des Competence Center Digital Commerce der Schweizerischen Post

Amazon hat den Verkauf seiner Dash-Buttons eingestellt. Und auch Brack hat seinen «Bob» (Brack.ch Order Button) aus dem Programm genommen. Ist damit bereits das Ende des IoT-Commerce gekommen oder gibt es noch Alternativen?

Wie so viele andere Innovationen von Amazon haben die Dash-Buttons für grosse Aufmerksamkeit unter Journalisten, Händlern und Herstellern gesorgt. Die Idee erscheint auch bestechend. Geht ein Verbrauchsartikel zur Neige, genügt ein Knopfdruck, und der Kunde wird automatisch mit einem neuen Produkt beliefert. Das ist bequem und spart Zeit.

Nur den Verbraucherschützern, vornehmlich in Deutschland, waren die kleinen Bestellknöpfe stets ein Dorn im Auge. Denn einmal programmiert, wurden dem Konsumenten keine Details zu seiner Bestellung mit angezeigt. Nun stellte Amazon den Verkauf der Dash-Buttons ein. Virtuell leben sie für die Kunden allerdings im Online-Shop weiter.

Es gibt Alternativen zu Amazons Dash-Buttons

Gegen die Markt- und Kommunikationsmacht von Amazon ist erfahrungsgemäss schwer zu bestehen. So haben es die Anbieter von Alternativen nicht leicht, eine entsprechende Bekanntheit aufzubauen. Händler, die ihren Kunden ein ähnliches Angebot bieten wollen, sollten diese Entwicklungen im Blick behalten.

  • Auf der Logimat 2018 wurde ein gemeinsam vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) und der Deutschen Telekom entwickelter IoT-Bestellknopf vorgestellt.
  • Die Schweizerische Post steckt hinter der Entwicklung des «Home Buttons». Dabei handelt es sich um eine Kombination von Scanner und Bestellknopf. Der Kunde scannt Codes des Händlers, um per Knopfdruck Produkte zu bestellen. Für die Pilotversuche wurden bereits namhafte Partner gewonnen. Mit dabei sind Migros Aare, der Tierfutter-Händler Qualipet und der Pizzalieferservice Domino’s.
  • Das israelische Startup Kwik hat sich ebenfalls auf IoT-Commerce spezialisiert und einen smarten Bestellknopf im Angebot. Die Technologie steckt zum Beispiel hinter dem OK-Button des Convenience-Anbieters Valora. An dem Thema haben sich auch bereits eine Reihe anderer Startups versucht. Letztlich sind deren Entwicklungen aber nie über eine konzeptionelle Phase hinausgekommen.

Braucht es überhaupt noch Dash-Buttons?

Amazon gebührt das Verdienst, Vorbehalte bei den Kunden gegenüber einer Bestellmöglichkeit auf Knopfdruck abgebaut zu haben. Händler dürfen aber nicht aktuelle Entwicklungen aus den Augen lassen. Angesichts der wachsenden Verbreitung von smarten Lautsprechern in Privathaushalten, kann die Entwicklung von Skills mit Bestelloption lohnenswert sein.

In der rauen und oft lauten Welt der Produktion stossen Spracherkennungssysteme allerdings an ihre Grenzen. Händler mit Fokus auf den B2B-Bereich könnten die Nutzung von IoT-Bestellsystemen zumindest prüfen. Denn Einkäufer in Unternehmen sind inzwischen den Komfort von E-Commerce-Angeboten gewohnt. Ein Bestellknopf kann in diesem Bereich die Bindung zwischen Kunden und Händler intensivieren. Denn damit kann dann beispielsweise Verbrauchsmaterial schneller bestellt oder der Austausch von Paletten oder anderen Bauteilen veranlasst werden.

Mit der Einstellung der Dash-Buttons ist der IoT-Commerce nicht am Ende. Er verlagert sich nur auf andere Geräte.

Matthias Bucheli

Matthias Bucheli leitet das Competence Center Digital Commerce der Schweizerischen Post. In dieser Funktion zeichnet er verantwortlich für die strategische Ausrichtung und Weiterentwicklung der Angebote im digitalen Handel der Post.

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