Onlinehandel im Darknet

Onlinehandel Onlinehandel im Darknet

Publiziert am 20.08.2019 von Markus Peter, Business Consultant, PostLogistics

Das Darknet ist der Tummelplatz für Kriminelle. Um das Darknet zu betreten, benötigen die Nutzer eine spezielle Software – zum Beispiel den TOR-Browser. Damit wird die Verbindung zwischen Website und Nutzer über verschiedene Server verschleiert. Ohne ein solches Programm ist das Darknet nicht zu erreichen.

In den Medien ist das Darknet in der Regel eng mit kriminellen Machenschaften verbunden. Doch für diesen «verborgenen» Teil des Internets gibt es auch legale Einsatzgebiete. In Ländern mit Internetzensur erhalten Aktivisten und Regimekritiker darüber eine Möglichkeit, um Informationen zu verbreiten und sich zu organisieren. Das Darknet wird teilweise auch von Journalisten genutzt, um mit diesen Aktivisten gefahrlos zu kommunizieren und an Informationen zu gelangen.

Das Darknet steht auch für die Innovation von Technologien wie zum Beispiel Bezahlsysteme, wie wir sie uns im täglichen Leben von Banken schon lange wünschen. Auch Kryptowährungen erfreuen sich im Darknet grosser Beliebtheit.

Grafik Darknet-Eisberg: In Anlehnung an eine Grafik von GData

Marktplätze wie im normalen Internet

Einer der ersten Marktplätze im Darknet war Silk Road. Darauf konnte all das gekauft werden, was Marktplätze sonst eigentlich nicht anbieten. Seien es Drogen, Waffen, Medikamente, verbotene Pornografie, Tutorials, Hosting-Dienste oder Pakete mit gestohlenen Kreditkartendaten. Grosse Marktplätze des Darknets haben rund 100’000 Angebote unterschiedlicher Händler gelistet. Forscher der Carnegie-Mellon-Universität gehen davon aus, dass dort pro Tag rund 300’000 bis 600’000 US-Dollar umgesetzt werden.

Eine besondere Bedeutung kommt auf diesen Marktplätzen den Nutzerbewertungen zu, die die Käufer nach dem Erwerb eines Produkts abgeben. Sie schafft das für die Geschäftsbeziehung notwendige Vertrauen. Denn da aufgrund der Anonymität Betrug auch nicht sanktioniert werden kann, sind positive Bewertungen essenziell für das Geschäft. Auf den Händlerprofilen sind alle Bewertungen aufgelistet und die Zahl der negativen und positiven Kommentare wird gegenübergestellt. Anbieter können sich auch sogenannte Sticky-Listings kaufen. Damit belegen sie bei Suchergebnissen immer die ersten Plätze.

Der Wettbewerb zwischen den Darknet-Marktplätzen wird derart professionell ausgetragen, dass einige davon sogar Affiliate-Programme oder Kunde-wirbt-Kunde-Provisionen im Marketingangebot haben. Ja es geht sogar so weit, dass Marktplätze eigene Marketing- und PR-Verantwortliche beschäftigen.

Wie Unternehmen geschädigt werden

Für Hersteller ist es wichtig, zu wissen, wie ihre Produkte im Darknet präsentiert werden. Denn Produktfälschungen sorgen nicht nur für Umsatzeinbussen, sondern auch für Imageschäden aufgrund schlechter Produktqualität. Darüber hinaus werden entsprechende Nutzerdaten, Passwörter und Datenbanken von Nutzern im Darknet angeboten, die zu erheblichen Schäden führen können.

Aus Versehen ins Darknet?

Per Zufall gelangt niemand ins Darknet. Browser wie Chrome oder Firefox sind dazu nicht in der Lage. Zudem werden diese illegalen Seiten nicht von den Suchmaschinen gelistet.

Markus Peter, Business Consultant, PostLogistics

Markus Peter arbeitet als Business Consultant Digital Commerce im Competence Center Digital Commerce bei der Schweizerischen Post. Zudem ist er als Dozent bei verschiedenen Fachhochschulen tätig.

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